Mittwoch, 31. Juli 2013

Julia

In Christiane Gohls "Julia"-Reihe verfolgen wir Julias Werdegang vom ahnungslosen und ausgenutzten Pflegemädchen bis hin zur stolzen und informierten Ponybesitzerin und Teil einer Haltergemeinschaft. Dass sie diese Entwicklung so überhaupt durchmachen kann, verdankt sie der Westernreiterin Stephanie Heiden, auf und mit deren Pony Danny sie lernen darf. Sicherlich wünscht sich so manche Leserin heiß und innig eine solche Mentorin wie Stephanie, die immer Rat weiß und der die Pferde über alles gehen.
So ist klar, dass auch der Leser vieles über die Bedürfnisse von Pferden lernt. Ein kleines, liebevoll illustriertes und auf den Band zugeschnittenes Glossar am Ende eines jeden Bandes hilft zusätzlich. Schön ist auch, dass "alternativ" und "traditionelle Reitschule" nicht schwarz-weiß gegenübergestellt werden. So wird - beflügelt durch den Kontakt mit Stephanie, aber durchaus nicht widerwillig - auch die Haltung in Julias altem Reitstall umgestellt, und ein Praktikum auf dem Islandpferdehof bei Stephanies Ex-Freund zeigt Julia, dass pferdequälerische Methoden nicht auf die englische Turnierreiterei beschränkt sind.
Die Reihe ist ansprechend, vielseitig und sehr pferdefreundlich geschrieben. Schade finde ich, dass Julias Connemara Coffee sehr wenig eigenen Charakter entwickelt. Er ist nach einer Weile zwar immer da, aber ihm wird nicht viel Leben eingehaucht. Vielleicht geriet das über die anderen wichtigen Anliegen der Autorin - schonende Ausbildung, Herdenhaltung usw. - aus dem Blickfeld.


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