Freitag, 3. Oktober 2014

Ponyhof Kleines Hufeisen

Reihe: Andrea Pabel, "Ponyhof zum kleinen Hufeisen"

Hach, noch eine Reihe, die für mich leider etwas zu spät kam!
Schade, denn da ich Andrea Pabels "Freica heißt mein freches Pony" geliebt habe, hätte ich diese Bücher sicher auch verschlungen - wenn ich mich damals nicht leider gerade aus dem Alter für Kinderbücher herausbewegt hätte und eher "Die Nebel von Avalon", "Der Hobbit" und Jean Marie Auel auf dem Plan gestanden hätten (wobei ich bei letzterer die deftigen Szenen aus mangelndem Interesse noch schlicht übersprang, weil ich einfach nur wissen wollte, wie es weiterging).

Es macht Spaß, diese Geschichten zu lesen, vielleicht weil soviel "Wunscherfüllung" dabei ist - wer hätte nicht gern einen kleinen, idyllischen Ponyhof in der Nähe, mit engagierter, herzlicher Besitzerin, mit Offenstallhaltung, gleicher Akzeptanz von Freizeit- und Turnierreitern (und Fahrern), mit Kätzchen und Fohlen und dem einen oder anderen Abenteuer mittendrin. Die sind dabei nicht unbedingt originell: Die Pferde werden gestohlen, Giftmüll vergiftet den Bach der Pferdewiese, ein Pony muss vom Schlachter gerettet werden... nein, Originalität der Geschichten zeichnet die Reihe nicht aus, wohl aber die Pferdeliebe der Autorin, die auf jeder Seite spürbar ist. So lernen die kleinen Leser nicht nur, wie wichtig es ist, Verantwortung für die eigenen Tiere zu übernehmen, sondern auch, über größere Zusammenhänge wie Schlachttiertransporte, Zirkustiere und vegetarische Ernährung nachzudenken, ohne dass mit dem Holzhammer auf sie eingeschlagen wird. Stefan, der Stallbursche, erinnert in seiner rigoros tierfreundlichen Haltung mitunter an Ken aus der (deutlich älteren) Jinny-Reihe von Patricia Leitch, wird in seiner Funktion aber mitunter wohltuend  abgeschwächt (so etwa, als er sich darüber aufregt, dass das Shetty Fee auf einer Feier Zirkuskunststücke zeigen soll, die es beim Vorbesitzer gelernt hat, Cornelia ihm aber ruhig erklärt, dass das Pony das ja nun einmal offensichtlich freiwillig tue und Spaß daran habe).

Es wird den Lesern also neben viel Wissen über Pferde also auch viel Stoff zum Nachdenken gegeben, und das alles in einer doch sehr harmonischen Umwelt (Cornelia, die junge Eigentümerin, weiß einfach immer Rat - aber auch sie kann nicht verhindern, dass das Shetlandpony Max an Hufrehe stirbt, nachdem es ausgebüchst ist und sich über einen Sack Hafer hergemacht hat), die sicher ein Sehnsuchtsort nicht nur für junge Reiter ist. Also, ich würde mein Pferd sofort auf den "Ponyhof Kleines Hufeisen" stellen.

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