Hudson, Jan: Schnell wie der Wind. Würzburg: Arena 1995.
engl. Originaltitel: Dawn Rider.
Für die Blackfoot-Indianer sind schwere Zeiten angebrochen: Ihre Gegner, die Snake, haben von den Weißen Pferde erbeutet und das Reiten gelernt. Die Überlegenheit der berittenen Krieger bekommt der Stamm schmerzhaft zu spüren, und deshalb beschließt der Häuptling, ein erbeutetes Pferd unter die Beobachtung seiner jungen Krieger zu stellen, um es zu reiten und zu lernen, wie es sich verhält.
Doch es ist keiner seiner Krieger, sondern die sechzehnjährige Kleine Füchsin, die sich von "Schnell wie der Wind" wie magisch angezogen fühlt. Eine Vision zeigte ihr, dass sie das Pferd reiten müsse. Glücklicherweise ist sie mit Pfeilfinder, einem der jungen Wächter, befreundet, und mit seiner Hilfe schafft sie es, das Vertrauen des Pferdes zu gewinnen und es auch über seine Weide zu reiten. Dies erweist sich später als lebenswichtig, ist es doch Kleine Füchsin, die auf dem Rücken Schnell wie der Winds eine Botschaft zum verbündeten Stamm der Cree bringen muss, als ein Angriff der Snake bevorsteht.
Das Pferd gerät jedoch im Laufe der Geschichte etwas in den Hintergrund, weil so viel anderes beleuchtet wird: Die Hochzeitssitten der Blackfoot (über das Werben Pfeilfinders Bruders um Kleine Füchsins Schwester), das Ritual der Suche nach Visionen, die Reisegewohnheiten und - umstände (Hunde, die Travois ziehen), Trauerrituale (als Kleine Füchsins Bruder stirbt), der Umgang mit Alten (am Beispiel ihrer Großmutter und deren Mitfrau) und Kranken, die harte Umgebung, der Einzug von Feuerwaffen in die Welt der Blackfoot und natürlich die Gefühlswelt der heranwachsenden Kleinen Füchsin.
Dadurch, dass alles einen Bezug zur Hauptperson hat, behält die Erzählung trotzdem ihren Zusammenhang. Trotzdem hätte ich mir entweder eine stärkere Fokussierung auf das Pferd und Kleine Füchsins Entwicklung gewünscht oder ein längeres Buch, in dem alle Handlungsstränge gleichermaßen zu ihrem Recht kommen.
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