Lippincott, Joseph Wharton: Jimmie und sein Pony. München: Franz Schneider 1966.
engl. Originaltitel: The Red Roan Pony.
Wer sein Buch so nennt, muss damit rechnen, dass Vergleiche zu Steinbecks Klassiker der Initiationsromane, Das Rote Pony, gezogen werden. Die große Überraschung ist: Lippincott muss sich mit diesem Buch nun wirklich nicht verstecken.
Auch in diesem Buch steht die besondere Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Pferd im Vordergrund: Jimmie ist erst zwölf Jahre alt, als er das wilde Ponyfohlen, Sohn eines entlaufenenen Zirkuspferdes und eines Wildhengstes, zum erstenmal sieht. Mit der unbekümmerten Art des Kindes schafft er es, sich auf seinen Rücken zu schwingen (das ist mein einziger Kritikpunkt am Buch, denn das Pony ist wirklich noch ein Fohlen!!). Von da an gehen die beiden gemeinsam durchs Leben. Jimmie gewinnt ein Rennen mit ihm und liebt ihn von Herzen. Doch als die kleine, kränkliche Bessy, die zur Erholung auf die Ranch kommt, durch seinen Rotfuchs kräftiger und glücklicher wird, beschließt Jimmie schweren Herzens, ihr das Pony zu überlassen.
So gelangt Reddy nach New York, wo er mit Bessy ein großes Turnier gewinnt, das sie ohne Sattel und Zaumzeug bestreitet, um alle von Reddys Gutmütigkeit und Intelligenz zu überzeugen. Auch Bessys Eltern sind froh, ist doch ihre Tochter durch das Pony endlich wieder glücklich und lebensfroh geworden.
Doch das Glück währt nicht lange; Bessys Bruder, stürmisch und leichtsinnig, übernimmt in Bessys Abwesenheit Reddys Pflege, bringt den kleinen Fuchs bei einem viel zu schweren Sprung völlig aus dem Gleichgewicht und stürzt schwer. Der verletzte Reddy verweigert sein Futter; nur Jimmie kann ihm noch helfen. Dieser reist sofort nach New York und pflegt sein Pony wieder gesund. Sein großes Herz zeigt sich, als er danach beginnt, Reddy für Bessy und Jack zu trainieren, damit ein solcher Unfall nicht noch einmal geschehen kann. Reddy wieder mitzunehmen, steht gar nicht zur Debatte. Dann reist er nach Wyoming zurück.
Leider sind inzwischen Pferdediebe auf Reddy aufmerksam geworden, da sein Bruder im Zirkus von sich reden macht. Als sie versuchen, Reddy zu stehlen, beweist der kleine Fuchs einmal mehr sein Kämpferherz: Er bekämpft die Diebe, flieht und überwindet eine viel zu hohe Mauer. Doch für die Flucht zahlt er einen hohen Preis: Reddy lahmt, und der Tierarzt meint, er werde nie mehr genesen.
In ihrer Not schickt die Familie Reddy erneut zu Jimmie.
Dieser erkennt, dass die Medizin alles getan hat, was in ihrer Macht stand, und nur noch die Natur Reddy heilen kann. So entlässt Jimmie den abgemagerten, lahmenden Fuchs in die Prärie Wyomings, in der Hoffnung, die Natur werde ihn heilen, und er werde eines Tages zurückkehren.
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