Anderson, Ella: Das Pferd Cilana. Wuppertal (Blaukreuz) 1979.
engl. Originaltitel: Jo-Jo.
Das Titelbild macht mich irgendwie fertig. Entweder galoppiert das Pferd da hinter einem Zaun entlang, über den sogar Kaninchen nur lachen würden, oder das Tier hat locker 5 Meter Widerristhöhe - dafür sprächen auch die Tannen. Das würde zumindest erklären, weshalb es sich um "eine spannende Abenteuergeschichte" handelt.
Mit der Geschichte um das Pferd, das ähnlich wie eine Kartoffelsorte klingt, wurde ich genausowenig warm wie mit dem Titelbild. Es handelt sich um eine christliche Geschichte. Das allein wäre nun gar nicht so schlimm, aber mir gefallen hier so viele Dinge nicht: Dass eine nahezu komplette Predigt abgedruckt wird, dass die Pferde nur Hintergrund (oder Werkzeug der Liebe Gottes) sind, dass es Beschreibungen gibt wie " [sie] sah fabelhaft aus mit ihrem dunkelbraunen Rock und der leuchtend grünen Bluse, die ihre kurzen, mahagonifarbenen Locken vorteilhaft hervorhob" (S. 24), dass der so garstig blickende Mexikaner (natürlich!), der einem der Mädchen schon im Zug durch sein bloßes Äußeres Angst einjagt, sich am Ende auch wirklich als böser Schurke entpuppt, vor allem aber, dass Monika, als die Mädchen von Pferdedieben entführt werden, darüber nachdenkt, etwas fallenzulassen, um ihrem Vater einen Anhaltspunkt zu geben, aber angeblich nichts dabei hat, was sie entbehren könne, dann aber ohne Nachzudenken ihrem Pferd Cilana ihren Schal ins Maul packt, mit dem die Stute dann Hilfe holt.
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