Sonntag, 18. Januar 2015

Prärie Lady

Wagner, Sharon: Prärie Lady. Molly und Ihr Pferd. Gütersloh (Bertelsmann) o. J.
engl. Originaltitel: Prairie Wind.

Dies ist eine wirklich schöne Geschichte, in der der Wert von Vertrauen zwischen Reiter und Pferd im Mittelpunkt steht.

Molly wächst auf einer Ranch in Amerika auf; man sollte also meinen, dass sie genügend Pferde zur Verfügung hat. Dennoch fehlt ihr das eigene Tier, zumal sie Einzelkind ist und sich oft genug verwirrt fühlt, wenn sich Vater und Mutter streiten und sie einfach nicht einordnen kann, wie ernst es ihnen ist. Außerdem soll Molly nach den Ferien auf die Oberschule in der Stadt wechseln, doch das schüchterne Mädchen kann sich gar nicht vorstellen, dass sie von den Städtern je akzeptiert wird. Mit anderen Worten: Molly ist langsam kein Kind mehr und findet sich in ihrer neuen Welt noch nicht zurecht.
Glücklicherweise lebt auf der Farm auch Dan, der Indianer, der ihr ein väterlicher Freund ist.
Er ist es auch, der es sofort bemerkt, als Molly eine verletzte Mustangstute versorgt, die sie Prärie-Lady nennt und vor ihrem Vater versteckt.
Um sie umsorgen zu könne, begeht Molly eines Tages einen folgenschweren Fehler: Statt die Zäune für die Kälberkoppel zu kontrollieren, befasst sie sich mit Lady. Sie bereut dies bitter, als sich eines der Kälbchen eines Tages schwer im Zaun verletzt. Auch wenn ihr Vater ihr keine Vorwürfe macht und auch gar nicht sicher ist, dass der Zaun am Tag ihres Kontrollritts schon kaputt war, fühlt sich Molly schrecklich. An Lady hängt sie aber mit ganzem Herzen.
Mollys Vater ist wenig begeistert, hält er doch Mustangs für ungeeignet für die Rancharbeit. Es ist Ladys Ruf auf der Ranch nicht zuträglich, dass sie sich vorm Hofhund erschreckt und wie wild gebärdet, als sie zum ersten Mal dorthin geführt wird - zwar weiß Molly, dass sie selbst Schuld ist, hat sie doch den Hund damals auf die Stute gehetzt, um das verletzte Tier überhaupt auf die Beine zu bekommen, aber trotzdem sieht ihr Vater die Stute nicht gern auf seinem Hof.

Er stellt die Bedingung, Molly müsse auf Lady eine Prüfung beim großen Gymkhana in der Stadt gewinnen. Nur dann dürfe Molly die Stute behalten. Molly hat allen Grund nervös zu sein: Sie hat Lady zwar an Sattel und Reiter gewöhnt, doch die Stute ist weiterhin scheu und kennt auch die Eindrücke nicht, die beim Gymkhana auf sie einprasseln werden. Außerdem wird Molly beim Gymkhana ihre neuen Mitschüler Ginger, Robin und Paul treffen, die sie von kurzen Treffen in der Stadt kennt - und auch wenn Ginger und Paul freundlich zu ihr sind, so zeigt sich Robin ihr gegenüber nahezu feindselig.
Vor dem Gymkhana trifft Molly einen Entschluss: Es ist nicht fair, von einem kaum eingerittenen Mustang zu verlangen, sich auf  einem großen Gymkhana zu beweisen. Sie möchte die Stute freilassen, doch diese mag nicht von Molly weggehen.
Dan sagt, sie habe ihre Entscheidung getroffen, wo sie leben wolle, genauso wie sein eigener Mustang Jackrabbit.
Am Tag des Gymkhanas ist Lady aufgeregt - kein Wunder, war sie doch vor kurzem noch ein frei lebender Mustang. In den ersten beiden Prüfungen bleibt den beiden eine Platzierung versagt - nun können sie nur noch beim Barrel-Racing gewinnen!
Doch direkt vor Mollys Start passiert ein Unfall: Das Pferd einer anderen Reiterin rammt Lady, und der Mustang und Molly gehen zu Boden. Mollys Knöchel schmerzt stark, so dass sie ihn ans Pferd bindet, um Ladys letzte Chance nicht zu verderben. Da sieht Molly plötzlich, dass ihre Stute blutet. Gerade als sie die Wunde ansehen möchte, müsste sie eigentlich starten, Robin, die selbst gewinnen möchte, jagt heran, versetzt Lady einen Gertenhieb, und erschreckt prescht die Stute los. Trotz der Verletzungen legen die beiden einen Wahnsinnsritt in Bestzeit hin. Nach der Ziellinie aber gleitet Molly ohnmächtig von ihrer Stute, bleibt aber mit dem festgebundenen Knöchel an ihr hängen.
Statt blindlings durchzugehen, wartet die kleine Stute vorsichtig, bis man ihre Reiterin befreit hat. Dieser Vertrauensbeweis ist eigentlich der viel größere Sieg der beiden, und so darf Molly ihre Lady behalten.

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