Florence Hightower: Mein Freund - mein Pferd. Balve (Engelbert / peb) 1977. Neuauflage des 1968 erschienenen Buches Maggie und ihr Pferd Sternschnuppe.
englischer Originaltitel: Dark Horse of Woodfield.
Dieses Buch spielt während der "Great Depression", der Wirtschaftskrise, in den USA. Auch in der Familie Armistead ist das Geld knapp; nun, nicht so knapp, dass nicht Maggie und ihr Bruder noch ihr Pferd und ihr Pony haben könnten (die sie als Farmkinder allerdings auch für den Schulweg brauchen - gute alte Zeit!), auch nicht sosehr, dass man befürchten muss, die Hunde abzugeben, aber es ist schockierenderweise keine Köchin mehr im Haus, und die Zugehfrau (wann kann man dieses Wort schon noch verwenden?) ist tatsächlich geistig etwas zurückgeblieben und wird eher aus sozialen Erwägungen behalten.
Die Familie Armistead besteht aus der Großmutter, Tante Cynthia und den beiden elternlosen Geschwistern Maggie und Bugsy. Die beiden möchten ihrer Tante das wegen der Krise verkaufte Reitpferd Amber zurückkaufen, und so schmieden sie Pläne: Bugsy beginnt im Arbeitszimmer des verstorbenen Großvaters eine Schmetterlingszucht (die beiden Geschwister verbringen viel Zeit im Wald auf Schmetterlingsjagd), und Maggie möchte mit ihrer Stute Sternschnuppe ein großes Turnier gewinnen. Leider hat sie jedoch keine Möglichkeit, an das Startgeld zu kommen, wird doch Bugsys Schmetterlingszucht noch einiges an Zeit benötigen. Glücklicherweise kommt gerade zur rechten Zeit Martin, ein alter Verehrer Tante Cynthias vorbei, dessen erstes Treffen mit der Familie unter keinem guten Stern stand: Martin liebte die Gedichte von Maggies Onkel Wallace, der aber in der Familie und besonders bei seinem Bruder keinen guten Stand hatte. Durch eine unbedachte Bemerkung reizte er den Bruder (den Ehemann der noch lebenden Oma) sosehr, dass er ihn hinauswarf und kurze Zeit später an Herzversagen starb. Maggies Eltern wurden zur Farm gerufen und erlitten auf dem Weg einen tödlichen Autounfall.
Mit dem Rest der Familie versteht sich Martin, der inzwischen für eine Zeitung arbeitet, jedoch bald sehr gut, auch wenn der eigentliche Zweck seines Besuches, das Auffinden verschollener Briefe von Onkel Wallace, die die Zeitung kaufen will, ihm trotz aller Mühen nicht gelingt.
Er rät Maggie dazu, einen Aufsatz über die Gedichte ihres Onkels beim Schulwettbewerb einzureichen, um mit dem Preisgeld die Startgebühr bezahlen zu können. Zu seinem und ihrem eigenen Erstaunen mag Maggie die Gedichte nicht nur, sie kann sogar Licht ins Dunkel einiger bislang unverständlicher Passagen bringen, kennt sie doch genau die Orte, die ihr Onkel in seinen Gedichten beschreibt.
So gewinnt Maggie das Preisgeld zumindest zur Hälfte (ihre beste Freundin gewinnt ebenfalls) und kann Sternschnuppe starten lassen.
Inzwischen hat sich die Familie aber einen Feind gemacht, den Gebrauchtwagenhändler, der sich auf die Geländestrecke stellt und in dem Moment, als Maggie ein schweres Hindernis anreitet, dort sein Taschentuch fallen lässt, so dass Maggie vor Schreck aufschreit. Glücklicherweise hat Sternschnuppe bessere Nerven als ihre Reiterin: Davon überzeugt, dass das Taschentuch wohl nur ein weiterer Schmetterling und Maggies Schrei einer ihrer üblichen Anfeuerungsrufe sei, nimmt sie unbeirrt die Hürde und gewinnt so das Preisgeld.
Nun fehlt noch Bugsys Anteil, um Amber zurückkaufen zu können, auch als Brautgeschenk für die Tante, die Martin heiraten wird. Und als sei es, um seinen Segen zu geben, erklingt plötzlich in des Großvaters Arbeitszimmer seine alte Standuhr, die seit seinem Tod niemand aufgezogen hat. Erschreckt findet sich die Familie im Zimmer ein, wo Bugsy verlegen seine Schmetterlingszucht vorstellt und sich entschuldigt, dass er eine Raupe in die alte Standuhr verfolgen musste.
Dies erweist sich jedoch als echter Glücksgriff: Die Raupe ist nämlich ausgerechnet auf den alten Briefen gelandet, die der Großvater in seiner Wut vor seinem Tod beim Aufziehen seiner Uhr hatte fallenlassen. So ist am Ende alles versöhnt, Martin und Cynthia können heiraten, die Stute Amber wird zurückgekauft werden, und Maggie weiß nicht nur, wie großartig ihre Stute ist, sondern auch, dass nicht alle Gedichte langweilig sind.
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