Pestum, Jo: Die besten Pferdegeschichten (Reihe: Der Pferdehof im Münsterland). Bernau: F.X. Schmidt 2012.
Ich werde nie verstehen, warum man beim Herausgeben von Sammelbänden nicht einfach darauf achten kann, dass die Bände in der chronologischen Reihenfolge veröffentlicht werden. Dieser Band enthält die Bände Lenas Fahrt zum grossen Fest, Im Sommerwind und Ein Fohlen für Lena und damit die Bände 3, 5 und 6 - nur leider in der Reihenfolge 5,6,3, was verwirrend ist.
Ansonsten war ich positiv überrascht - Jo Pestum kannte ich nur als Autor eines der wenigen Nicht-Pferdebücher, die ich als Kind klasse fand, nämlich Der Kater jagt die grünen Hunde, das ich im Vorlesewettbewerb gewonnen hatte (sonst hätte ich's bestimmt nie gelesen, da Krimis mich eher nicht ansprachen). Pferdegeschichten mit ein wenig Münsterländer Lokalkolorit kann er offenbar auch schreiben.
Mal wieder haben wir die für moderne deutsche Jugendbücher fast schon obligatorische Standpunktverortung in der klaren Dichotomie Leistungs- versus Freizeitsport, hier festgemacht an der Hauptperson Lena und ihrer springsportbegeisterten Freundin Annette (die nach einem schweren Sturz aber geläutert scheint).
Lena selbst lebt auf einem Pferdehof, auf dem sich die üblichen Pferdegeschichten abspielen: Ein Feuer bricht aus, für ein Fohlen wird ein neuer Besitzer gesucht, man unternimmt eine längere Kutschfahrt. Besonders originell ist das Ganze also nicht. Positiv hervorzuheben ist allerdings, wie liebevoll wirklich alle Charaktere gezeichnet werden, vom Papa über den verfressenen kleinen Bruder bis hin zu Herrn Tewes, der bei der Versorgung der Pferde hilft. Sogar beim nächtlichen Klönschnack der bäuerlichen Nachbarschaft nach dem Feuer hat man das Gefühl, mittendrin zu sitzen in der launigen Runde.
Lenas Lieblingspferd, die ältere Stute Raja, erscheint durchaus auch als Persönlichkeit, bleibt aber hinter ihrem Potenzial zurück, da sich die Geschichte sehr auf Lena und ihr persönliches Erleben der Ereignisse konzentriert. Dem zu folgen, macht aber durchaus Spaß!
Montag, 28. September 2015
Sonntag, 13. September 2015
Gefährten des Windes
Frank, Astrid: Gefährten des Windes. 2 Romane in einem Band. Thienemann 2015.
In diesem Band befinden sich die beiden Roman Fliegen wie Pegasus und Gigant.
Dieser Band hat mich leider enttäuscht. Er ist nicht schlecht geschrieben, aber ich hatte nach dem Covertext einfach mehr erwartet. Immerhin geht ja die Autorin mit ihren Themen etwas ab von den üblichen Pfaden. Dadurch habe ich meine Erwartungen wohl zu hoch geschraubt.
Im Roman Fliegen wie Pegasus sollte es laut Klappentext um ein ausgemustertes Springpferd gehen, das aber "versteht, auf die Bedürfnisse behinderter Kinder einzugehen". Daher hatte ich damit gerechnet, dass seiner Arbeit mit diesen Kindern auch Raum eingeräumt wurde, aber dem ist leider nicht so. Die Handlung springt häufig hin und her und bricht ab, als Pegasus in einen Therapiestall umziehen soll. Das einzige, was ihn dafür qualifiziert, ist, dass er Kinder mag und den autistischen Bruder seiner momentanen Besitzerin nicht über den Haufen rennt, als dieser unter ihn fällt. Ob er also tatsächlich ein Therapiepferd wird, bleibt am Ende offen.
Am Anfang des Buches wird ein Teil der Mitte abgedruckt - die Bereiterin Fina von Essen verhandelt mit einem Bauern über den Preis für den schwer erkrankten Pegasus. Das ist clever gemacht, da man so wissen möchte, wie das vielversprechende Springpferd so tief fallen konnte.
Leider wird dahin den menschlichen Beziehungen gefühlt mehr Raum eingeräumt als Pegasus. Fina und ihr Chef, Fina und ihr Freund, Kathrin und ihr Bruder... überall will die Geschichte sein und macht das auch nicht schlecht, aber so verliert das Pferd an Raum. Pegasus' Ausbildung unter Fina, der Bereiterin, die schon bei seiner Geburt dabei war, wird anfangs kurz behandelt, und dann startet er mit sechs Jahren beim CHIO. Dazwischen hätte man das Tier ja auch als Leser mal kennenlernen können. Bald darauf stürzt der Wallach schwer, und es beginnt sein Abstieg. Schnell landet er als Schulpferd in einem schlecht geführten Stall, wo er an Rehe erkrankt und von Fina zurückgekauft wird.
Dann wird er nach einem kurzen Aufenthalt auf einem Schutzhof von Kathrins Eltern gekauft. Kathrins Mutter befürchtet jedoch, dass ihrem autistischen Sohn etwas passieren könnte, da dieser sich heimlich zu ihm schleicht.
Zufällig wird dann quasi sofort der Kontakt zum Therapiestall hergestellt, und Pegasus wird dorthin abgegeben werden. Wie gesagt, die Tatsache, dass der unter ihn fallende Leon nicht von ihm zu Tode getrampelt wird, reicht dafür offenbar aus.
Ich fand das Ende sehr unbefriedigend. Statt dem Geplänkel zwischen der sorgfältigen, liebevollen Fina und dem aufs Geschäft bedachten Gestütsbesitzer und dem zwischen Fina und einem nachlässigen Pferdepfleger beizuwohnen, hätte ich viel lieber von Pegasus' Werdegang als Therapiepferd erfahren.
Auch der Klappentext ist irreführend: Es "rettet dem ehemaligen Turnierpferd" nicht das Leben, dass es mit behinderten Kindern umgehen kann (wie gesagt, das wissen wir gar nicht); das Leben rettet ihm Fina, die den schwerkranken Pegasus vom Bauern loskauft, und das hat nichts mit seiner Eignung für irgendetwas zu tun, sondern damit, dass sie schlicht an ihm hängt.
Mit Gigant habe ich fast die gleichen Probleme. Grundsätzlich finde ich es klasse, dass sich mal jemand des Themas "Pferde bei der Polizei" annimmt.
Dass aber ausgerechnet Paula, die kleine Schwester einer der Polizeireiterinnen, die Ich-Erzählerin ist, finde ich unbefriedigend. Sie greift auf Erzählungen ihrer Schwester zurück, ist auch mal dabei, wenn die Pferde ausgebildet werden, und berichtet auch von Einsätzen (Konzert / Fußballspiel), bei denen sie selbst Gigant als Zuschauerin erlebt - aber was das Pferd wirklich spürt, könnte so recht nur seine Reiterin schildern. Das tut sie auch, wenn Paula z. B. ihrer Freundin erzählt, was ihre Schwester ihr geschildert hat, oder wenn die Schwester Paula im nachhinein berichtet - nur irgendwie wünscht man sich doch, mittendrin dabei zu sein. Musste da nun unbedingt noch das Teeniemädchen als Identifikationsfigur verwurstelt werden? Ähnlich wie im ersten Band, in dem die Geschichte mit etwas Geschick auch ohne den Zwischenstopp bei Kathrin funktionieren würde?
Besonders fiel mir die Diskrepanz zwischen tatsächlicher und sinnvoller Erzählperspektive zum Ende hin auf, als die Reiterstaffel nach Paula sucht, die mit einem gebrochenem Bein in einem Loch im Luftschutzbunker liegt. Die Ich-Perspektive wird unterbrochen, und da, wo sie durchgehalten wird, wirkt sie einfach nur fehl am Platz.
Fazit: Idee schön, Ausführung nicht. Finde ich richtig, richtig schade!
In diesem Band befinden sich die beiden Roman Fliegen wie Pegasus und Gigant.
Dieser Band hat mich leider enttäuscht. Er ist nicht schlecht geschrieben, aber ich hatte nach dem Covertext einfach mehr erwartet. Immerhin geht ja die Autorin mit ihren Themen etwas ab von den üblichen Pfaden. Dadurch habe ich meine Erwartungen wohl zu hoch geschraubt.
Im Roman Fliegen wie Pegasus sollte es laut Klappentext um ein ausgemustertes Springpferd gehen, das aber "versteht, auf die Bedürfnisse behinderter Kinder einzugehen". Daher hatte ich damit gerechnet, dass seiner Arbeit mit diesen Kindern auch Raum eingeräumt wurde, aber dem ist leider nicht so. Die Handlung springt häufig hin und her und bricht ab, als Pegasus in einen Therapiestall umziehen soll. Das einzige, was ihn dafür qualifiziert, ist, dass er Kinder mag und den autistischen Bruder seiner momentanen Besitzerin nicht über den Haufen rennt, als dieser unter ihn fällt. Ob er also tatsächlich ein Therapiepferd wird, bleibt am Ende offen.
Am Anfang des Buches wird ein Teil der Mitte abgedruckt - die Bereiterin Fina von Essen verhandelt mit einem Bauern über den Preis für den schwer erkrankten Pegasus. Das ist clever gemacht, da man so wissen möchte, wie das vielversprechende Springpferd so tief fallen konnte.
Leider wird dahin den menschlichen Beziehungen gefühlt mehr Raum eingeräumt als Pegasus. Fina und ihr Chef, Fina und ihr Freund, Kathrin und ihr Bruder... überall will die Geschichte sein und macht das auch nicht schlecht, aber so verliert das Pferd an Raum. Pegasus' Ausbildung unter Fina, der Bereiterin, die schon bei seiner Geburt dabei war, wird anfangs kurz behandelt, und dann startet er mit sechs Jahren beim CHIO. Dazwischen hätte man das Tier ja auch als Leser mal kennenlernen können. Bald darauf stürzt der Wallach schwer, und es beginnt sein Abstieg. Schnell landet er als Schulpferd in einem schlecht geführten Stall, wo er an Rehe erkrankt und von Fina zurückgekauft wird.
Dann wird er nach einem kurzen Aufenthalt auf einem Schutzhof von Kathrins Eltern gekauft. Kathrins Mutter befürchtet jedoch, dass ihrem autistischen Sohn etwas passieren könnte, da dieser sich heimlich zu ihm schleicht.
Zufällig wird dann quasi sofort der Kontakt zum Therapiestall hergestellt, und Pegasus wird dorthin abgegeben werden. Wie gesagt, die Tatsache, dass der unter ihn fallende Leon nicht von ihm zu Tode getrampelt wird, reicht dafür offenbar aus.
Ich fand das Ende sehr unbefriedigend. Statt dem Geplänkel zwischen der sorgfältigen, liebevollen Fina und dem aufs Geschäft bedachten Gestütsbesitzer und dem zwischen Fina und einem nachlässigen Pferdepfleger beizuwohnen, hätte ich viel lieber von Pegasus' Werdegang als Therapiepferd erfahren.
Auch der Klappentext ist irreführend: Es "rettet dem ehemaligen Turnierpferd" nicht das Leben, dass es mit behinderten Kindern umgehen kann (wie gesagt, das wissen wir gar nicht); das Leben rettet ihm Fina, die den schwerkranken Pegasus vom Bauern loskauft, und das hat nichts mit seiner Eignung für irgendetwas zu tun, sondern damit, dass sie schlicht an ihm hängt.
Mit Gigant habe ich fast die gleichen Probleme. Grundsätzlich finde ich es klasse, dass sich mal jemand des Themas "Pferde bei der Polizei" annimmt.
Dass aber ausgerechnet Paula, die kleine Schwester einer der Polizeireiterinnen, die Ich-Erzählerin ist, finde ich unbefriedigend. Sie greift auf Erzählungen ihrer Schwester zurück, ist auch mal dabei, wenn die Pferde ausgebildet werden, und berichtet auch von Einsätzen (Konzert / Fußballspiel), bei denen sie selbst Gigant als Zuschauerin erlebt - aber was das Pferd wirklich spürt, könnte so recht nur seine Reiterin schildern. Das tut sie auch, wenn Paula z. B. ihrer Freundin erzählt, was ihre Schwester ihr geschildert hat, oder wenn die Schwester Paula im nachhinein berichtet - nur irgendwie wünscht man sich doch, mittendrin dabei zu sein. Musste da nun unbedingt noch das Teeniemädchen als Identifikationsfigur verwurstelt werden? Ähnlich wie im ersten Band, in dem die Geschichte mit etwas Geschick auch ohne den Zwischenstopp bei Kathrin funktionieren würde?
Besonders fiel mir die Diskrepanz zwischen tatsächlicher und sinnvoller Erzählperspektive zum Ende hin auf, als die Reiterstaffel nach Paula sucht, die mit einem gebrochenem Bein in einem Loch im Luftschutzbunker liegt. Die Ich-Perspektive wird unterbrochen, und da, wo sie durchgehalten wird, wirkt sie einfach nur fehl am Platz.
Fazit: Idee schön, Ausführung nicht. Finde ich richtig, richtig schade!
Donnerstag, 30. April 2015
Silberschweif / Poly
Immer deutlicher merke ich, wie sehr mir eine Seite wie die englische von Jane Badger für den deutschen Bereich fehlt. Zugegeben, "Silberschweif" ist nicht deutsch, sondern französisch, aber dennoch hätte sicherlich mal jemand dort diese Bücher erwähnt. Ich lese ja nun wirklich nicht erst seit gestern Pferdebücher, doch die Existenz dieser Bücher und der dazugehörigen Fernsehreihe ging völlig an mir vorüber. Hätte ich diese Bände nicht im örtlichen Secondhand-Buchladen gesehen, ich wüsste immer noch nichts von ihnen.
Und das wäre schade.
Die Bücher sind vielleicht doch mehr Abenteuergeschichten mit Pferd als reine Pferdegeschichten, aber daran ist ja nichts Schlimmes zu finden - im Gegenteil, das hat wahrscheinlich den Charme der Reihe für keine Jungs ausgemacht.
Die Hauptperson des Buches, Niko, entdeckt Silberschweif eines Tages in einem Wanderzirkus, wo das kleine Pony schlecht behandelt wird. Als das Pony davonläuft, verstecken es die (herrlich beschriebenen 50er/ 60-er-Jahre-)Dorfkinder im Wald. Nach viel Aufregung bekommt Niko das Pony, das ihn von nun an auf vielen Abenteuern begleitet - im Band "Silberschweif und das Geheimnis der sieben Sterne" wird das Pony sogar zum Schatzsucher.
Und das wäre schade.
Die Bücher sind vielleicht doch mehr Abenteuergeschichten mit Pferd als reine Pferdegeschichten, aber daran ist ja nichts Schlimmes zu finden - im Gegenteil, das hat wahrscheinlich den Charme der Reihe für keine Jungs ausgemacht.
Die Hauptperson des Buches, Niko, entdeckt Silberschweif eines Tages in einem Wanderzirkus, wo das kleine Pony schlecht behandelt wird. Als das Pony davonläuft, verstecken es die (herrlich beschriebenen 50er/ 60-er-Jahre-)Dorfkinder im Wald. Nach viel Aufregung bekommt Niko das Pony, das ihn von nun an auf vielen Abenteuern begleitet - im Band "Silberschweif und das Geheimnis der sieben Sterne" wird das Pony sogar zum Schatzsucher.
Samstag, 25. April 2015
Montag, 30. März 2015
Jimmie und sein Pony
Lippincott, Joseph Wharton: Jimmie und sein Pony. München: Franz Schneider 1966.
engl. Originaltitel: The Red Roan Pony.
Wer sein Buch so nennt, muss damit rechnen, dass Vergleiche zu Steinbecks Klassiker der Initiationsromane, Das Rote Pony, gezogen werden. Die große Überraschung ist: Lippincott muss sich mit diesem Buch nun wirklich nicht verstecken.
Auch in diesem Buch steht die besondere Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Pferd im Vordergrund: Jimmie ist erst zwölf Jahre alt, als er das wilde Ponyfohlen, Sohn eines entlaufenenen Zirkuspferdes und eines Wildhengstes, zum erstenmal sieht. Mit der unbekümmerten Art des Kindes schafft er es, sich auf seinen Rücken zu schwingen (das ist mein einziger Kritikpunkt am Buch, denn das Pony ist wirklich noch ein Fohlen!!). Von da an gehen die beiden gemeinsam durchs Leben. Jimmie gewinnt ein Rennen mit ihm und liebt ihn von Herzen. Doch als die kleine, kränkliche Bessy, die zur Erholung auf die Ranch kommt, durch seinen Rotfuchs kräftiger und glücklicher wird, beschließt Jimmie schweren Herzens, ihr das Pony zu überlassen.
So gelangt Reddy nach New York, wo er mit Bessy ein großes Turnier gewinnt, das sie ohne Sattel und Zaumzeug bestreitet, um alle von Reddys Gutmütigkeit und Intelligenz zu überzeugen. Auch Bessys Eltern sind froh, ist doch ihre Tochter durch das Pony endlich wieder glücklich und lebensfroh geworden.
Doch das Glück währt nicht lange; Bessys Bruder, stürmisch und leichtsinnig, übernimmt in Bessys Abwesenheit Reddys Pflege, bringt den kleinen Fuchs bei einem viel zu schweren Sprung völlig aus dem Gleichgewicht und stürzt schwer. Der verletzte Reddy verweigert sein Futter; nur Jimmie kann ihm noch helfen. Dieser reist sofort nach New York und pflegt sein Pony wieder gesund. Sein großes Herz zeigt sich, als er danach beginnt, Reddy für Bessy und Jack zu trainieren, damit ein solcher Unfall nicht noch einmal geschehen kann. Reddy wieder mitzunehmen, steht gar nicht zur Debatte. Dann reist er nach Wyoming zurück.
Leider sind inzwischen Pferdediebe auf Reddy aufmerksam geworden, da sein Bruder im Zirkus von sich reden macht. Als sie versuchen, Reddy zu stehlen, beweist der kleine Fuchs einmal mehr sein Kämpferherz: Er bekämpft die Diebe, flieht und überwindet eine viel zu hohe Mauer. Doch für die Flucht zahlt er einen hohen Preis: Reddy lahmt, und der Tierarzt meint, er werde nie mehr genesen.
In ihrer Not schickt die Familie Reddy erneut zu Jimmie.
Dieser erkennt, dass die Medizin alles getan hat, was in ihrer Macht stand, und nur noch die Natur Reddy heilen kann. So entlässt Jimmie den abgemagerten, lahmenden Fuchs in die Prärie Wyomings, in der Hoffnung, die Natur werde ihn heilen, und er werde eines Tages zurückkehren.
engl. Originaltitel: The Red Roan Pony.
Wer sein Buch so nennt, muss damit rechnen, dass Vergleiche zu Steinbecks Klassiker der Initiationsromane, Das Rote Pony, gezogen werden. Die große Überraschung ist: Lippincott muss sich mit diesem Buch nun wirklich nicht verstecken.
Auch in diesem Buch steht die besondere Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Pferd im Vordergrund: Jimmie ist erst zwölf Jahre alt, als er das wilde Ponyfohlen, Sohn eines entlaufenenen Zirkuspferdes und eines Wildhengstes, zum erstenmal sieht. Mit der unbekümmerten Art des Kindes schafft er es, sich auf seinen Rücken zu schwingen (das ist mein einziger Kritikpunkt am Buch, denn das Pony ist wirklich noch ein Fohlen!!). Von da an gehen die beiden gemeinsam durchs Leben. Jimmie gewinnt ein Rennen mit ihm und liebt ihn von Herzen. Doch als die kleine, kränkliche Bessy, die zur Erholung auf die Ranch kommt, durch seinen Rotfuchs kräftiger und glücklicher wird, beschließt Jimmie schweren Herzens, ihr das Pony zu überlassen.
So gelangt Reddy nach New York, wo er mit Bessy ein großes Turnier gewinnt, das sie ohne Sattel und Zaumzeug bestreitet, um alle von Reddys Gutmütigkeit und Intelligenz zu überzeugen. Auch Bessys Eltern sind froh, ist doch ihre Tochter durch das Pony endlich wieder glücklich und lebensfroh geworden.
Doch das Glück währt nicht lange; Bessys Bruder, stürmisch und leichtsinnig, übernimmt in Bessys Abwesenheit Reddys Pflege, bringt den kleinen Fuchs bei einem viel zu schweren Sprung völlig aus dem Gleichgewicht und stürzt schwer. Der verletzte Reddy verweigert sein Futter; nur Jimmie kann ihm noch helfen. Dieser reist sofort nach New York und pflegt sein Pony wieder gesund. Sein großes Herz zeigt sich, als er danach beginnt, Reddy für Bessy und Jack zu trainieren, damit ein solcher Unfall nicht noch einmal geschehen kann. Reddy wieder mitzunehmen, steht gar nicht zur Debatte. Dann reist er nach Wyoming zurück.
Leider sind inzwischen Pferdediebe auf Reddy aufmerksam geworden, da sein Bruder im Zirkus von sich reden macht. Als sie versuchen, Reddy zu stehlen, beweist der kleine Fuchs einmal mehr sein Kämpferherz: Er bekämpft die Diebe, flieht und überwindet eine viel zu hohe Mauer. Doch für die Flucht zahlt er einen hohen Preis: Reddy lahmt, und der Tierarzt meint, er werde nie mehr genesen.
In ihrer Not schickt die Familie Reddy erneut zu Jimmie.
Dieser erkennt, dass die Medizin alles getan hat, was in ihrer Macht stand, und nur noch die Natur Reddy heilen kann. So entlässt Jimmie den abgemagerten, lahmenden Fuchs in die Prärie Wyomings, in der Hoffnung, die Natur werde ihn heilen, und er werde eines Tages zurückkehren.
Cindys aufregender Pferdesommer
Slaughter Doty, Jean: Cindys aufregender Pferdesommer. Zürich: Müller-Rüschlikon 1985.
engl. Originaltitel: The Crumb.
Jean Slaughter Doty mag ich als Autorin mit jedem Buch, das ich von ihr lese, mehr leiden. In diesem geht es, wie auch in The Monday Horses, um das Turnierwesen und seine Auswüchse. Dabei trifft die Kritik in diesem Buch noch mehr ins Herz, ist es doch Cindys Pony Sandy (im Original der namengebende Crumb), der auf Grund der Machenschaften eines Turnierprofis sterben muss.
Wie auch in den Monday Horses, steht auch hier ein "sauberer" Stall den unfeinen Praktiken entgegen. Dies ist der kleine Stall von Jan Ashford, in dem Cindy den Sommer über aushilft. Leider bedeutet dies, dass sie auch Alex Russell nicht aus dem Weg gehen kann: Der unsympathische und eher mäßig talentierte Turnierreiter hat nach einem Stallbrand einen Teil des Ashford-Stalles zur Verfügung gestellt bekommen, um seine Existenz wiederaufzubauen. Ein wesentlicher Teil dieses Planes ist dabei die Springkarriere des vielversprechenden Sparkie, der trotz Alex' mangelnden Talents jede Menge Preise gewinnt.
Sehr schnell ist Cindy klar, dass Alex nicht ganz koscher ist: Wer, wenn nicht er, hat den kleinen Schuppen auf dem Feld genutzt, in dem sie später eine Spritze findet? Was das allerdings bedeutet, wird ihr erst später klar. Als sie bei einem Turnier mithilft, beschließt sie, auch mit ihrem 18-jährigen Sandy bei einigen Prüfungen anzutreten. Sandy gewinnt eine wichtige Prüfung; da plötzlich das Turnier wegen eines Unwetters teilweise abgebrochen wird, kann er dadurch den Meistertitel der Ponys erringen.
Doch dies macht Cindy nicht blind gegen das, was sie am Rand des Parcours beobachtet: Wieso lahmt Sparkie nicht, obwohl er offenbar verletzt ist? Und überhaupt: Was ist los in der Pferdeszene, in der jeder weiß, dass Roger Hills "Ponys" oftmals das Maß für ihre Klassen überschreiten würden, wären sie nicht mit Schmerzmittel zugedröhnt, damit sie nicht über die viel zu kurz geschnittenen Hufe stolpern, aber niemand etwas unternimmt?
In der Nacht tobt der Sturm über den Stallungen. Als Jan und Cindy spät abends nach den Pferden sehen, ist Sparkie in seiner Außenbox außer sich, so dass die beiden den ruhigen Sandy in seine Box stellen. Als Sandy am nächsten Tag tot in seiner Box aufgefunden wird, durch offen liegende Stromleitungen getötet, kann Cindy trotz ihrer Wut und Trauer Zwei und Zwei zusammenzählen, spätestens als sie sieht, dass Sparkie nicht einmal zuckt, wenn sich Mücken über sein Bein hermachen, obwohl er überall sonst empfindlich reagiert.
Passt dies vielleicht zu ihrem Erlebnis mit dem heftigen Rappen im Jahr zuvor, den sie völlig unsachgemäß und gefährlich angebunden auf einem Turnierplatz vorfand, was seinen Pfleger aber nicht weiter interessierte, so dass der Rappe letztlich einen "Unfall" erlitt? Und zu der Geschichte, die ihr, außer sich, zwei kleine Reitschüler erzählten, nämlich wie das Turnierpferd, das kurze Zeit darauf an einer vermeintlichen Kolik einging, mit einer Forke im Bauch traktiert wurde?
Nach kurzem Nachdenken ist Cindy sicher: Es ist kein Zufall, dass die Leitungen freigelegt wurden - Alex wollte die Versicherungssumme für Sparkie kassieren, bevor jemand merkt, dass das Pferd für Springwettbewerbe untauglich ist. Gemeinsam mit Jan alarmiert Cindy die Kontrollinstanzen, die schnell herausfinden, dass bei Sparkie ein Nervenschnitt vorgenommen wurde, der ihn wertlos macht und seine Springkarriere beendet.
Da Alex auf Nimmerwiedersehen verschwindet, übernimmt Cindy Sparkie nach dessen offiziellem Abschied vom Turniersport, um mit ihm ausgedehnte Ausritte zu unternehmen.
Dadurch, dass am Ende Jans Erfolg beim Mächtigkeitsspringen (eine Mauer von 2,50m...) steht, auf den Cindy sehr stolz ist, gibt es nahezu etwas wie ein positives Ende: Die "Gute" ist erfolgreich, der "Böse" ist aus dem Weg geschafft, die Kontrollinstanzen griffen... dass aber Sparkie und Sandy die Leidtragenden waren, ebenso wie beispielhaft der Rappe und der Fuchs, der mit einer Heugabel umgebracht wurde, kann hoffentlich auch der optimistischste Leser, der die 2,50m ebenso wenig kritisch sieht wie Cindy, verdrängen.
engl. Originaltitel: The Crumb.
Jean Slaughter Doty mag ich als Autorin mit jedem Buch, das ich von ihr lese, mehr leiden. In diesem geht es, wie auch in The Monday Horses, um das Turnierwesen und seine Auswüchse. Dabei trifft die Kritik in diesem Buch noch mehr ins Herz, ist es doch Cindys Pony Sandy (im Original der namengebende Crumb), der auf Grund der Machenschaften eines Turnierprofis sterben muss.
Wie auch in den Monday Horses, steht auch hier ein "sauberer" Stall den unfeinen Praktiken entgegen. Dies ist der kleine Stall von Jan Ashford, in dem Cindy den Sommer über aushilft. Leider bedeutet dies, dass sie auch Alex Russell nicht aus dem Weg gehen kann: Der unsympathische und eher mäßig talentierte Turnierreiter hat nach einem Stallbrand einen Teil des Ashford-Stalles zur Verfügung gestellt bekommen, um seine Existenz wiederaufzubauen. Ein wesentlicher Teil dieses Planes ist dabei die Springkarriere des vielversprechenden Sparkie, der trotz Alex' mangelnden Talents jede Menge Preise gewinnt.
Sehr schnell ist Cindy klar, dass Alex nicht ganz koscher ist: Wer, wenn nicht er, hat den kleinen Schuppen auf dem Feld genutzt, in dem sie später eine Spritze findet? Was das allerdings bedeutet, wird ihr erst später klar. Als sie bei einem Turnier mithilft, beschließt sie, auch mit ihrem 18-jährigen Sandy bei einigen Prüfungen anzutreten. Sandy gewinnt eine wichtige Prüfung; da plötzlich das Turnier wegen eines Unwetters teilweise abgebrochen wird, kann er dadurch den Meistertitel der Ponys erringen.
Doch dies macht Cindy nicht blind gegen das, was sie am Rand des Parcours beobachtet: Wieso lahmt Sparkie nicht, obwohl er offenbar verletzt ist? Und überhaupt: Was ist los in der Pferdeszene, in der jeder weiß, dass Roger Hills "Ponys" oftmals das Maß für ihre Klassen überschreiten würden, wären sie nicht mit Schmerzmittel zugedröhnt, damit sie nicht über die viel zu kurz geschnittenen Hufe stolpern, aber niemand etwas unternimmt?
In der Nacht tobt der Sturm über den Stallungen. Als Jan und Cindy spät abends nach den Pferden sehen, ist Sparkie in seiner Außenbox außer sich, so dass die beiden den ruhigen Sandy in seine Box stellen. Als Sandy am nächsten Tag tot in seiner Box aufgefunden wird, durch offen liegende Stromleitungen getötet, kann Cindy trotz ihrer Wut und Trauer Zwei und Zwei zusammenzählen, spätestens als sie sieht, dass Sparkie nicht einmal zuckt, wenn sich Mücken über sein Bein hermachen, obwohl er überall sonst empfindlich reagiert.
Passt dies vielleicht zu ihrem Erlebnis mit dem heftigen Rappen im Jahr zuvor, den sie völlig unsachgemäß und gefährlich angebunden auf einem Turnierplatz vorfand, was seinen Pfleger aber nicht weiter interessierte, so dass der Rappe letztlich einen "Unfall" erlitt? Und zu der Geschichte, die ihr, außer sich, zwei kleine Reitschüler erzählten, nämlich wie das Turnierpferd, das kurze Zeit darauf an einer vermeintlichen Kolik einging, mit einer Forke im Bauch traktiert wurde?
Nach kurzem Nachdenken ist Cindy sicher: Es ist kein Zufall, dass die Leitungen freigelegt wurden - Alex wollte die Versicherungssumme für Sparkie kassieren, bevor jemand merkt, dass das Pferd für Springwettbewerbe untauglich ist. Gemeinsam mit Jan alarmiert Cindy die Kontrollinstanzen, die schnell herausfinden, dass bei Sparkie ein Nervenschnitt vorgenommen wurde, der ihn wertlos macht und seine Springkarriere beendet.
Da Alex auf Nimmerwiedersehen verschwindet, übernimmt Cindy Sparkie nach dessen offiziellem Abschied vom Turniersport, um mit ihm ausgedehnte Ausritte zu unternehmen.
Dadurch, dass am Ende Jans Erfolg beim Mächtigkeitsspringen (eine Mauer von 2,50m...) steht, auf den Cindy sehr stolz ist, gibt es nahezu etwas wie ein positives Ende: Die "Gute" ist erfolgreich, der "Böse" ist aus dem Weg geschafft, die Kontrollinstanzen griffen... dass aber Sparkie und Sandy die Leidtragenden waren, ebenso wie beispielhaft der Rappe und der Fuchs, der mit einer Heugabel umgebracht wurde, kann hoffentlich auch der optimistischste Leser, der die 2,50m ebenso wenig kritisch sieht wie Cindy, verdrängen.
Midnight
Waite, Judy: Midnight (Der Pferdezauberer, # 1). Bindlach: Löwe 2001.
engl. Originaltitel: Eclipse.
Dies ist das zweite Buch mit einem Helden aus dem fahrenden Volk, das ich innerhalb kurzer Zeit in die Hände bekam. Ich war gespannt. Würde dieser Titel mit "Der Junge auf dem schwarzen Pferd" mithalten können?
Auch dieses Buch befasst sich neben der Pferdegeschichten mit Toleranz und dem Leben des fahrenden Volkes. Nicky, die Hauptperson, pflegte früher mit seinem Großvater gemeinsam mit Pferden zu handeln und diese zu reiten. Doch nachdem es zwischen seinem Großvater und seinem Vater zu einem Streit kam, muss Nicky auf die geliebten Pferde verzichten und mit seinem Vater fernab vom Großvater leben.
Da Nicky eine besondere Verbindung zu Pferden hat und das Reiten vermisst, schleicht er sich oftmals nachts von seinem Vater fort, um heimlich Pferde anderer Leute zu reiten.
So gerät er unter Verdacht, als in der Umgebung nachts Pferde gequält werden. Sogar Brenda, das einzige Mädchen an seiner Schule, für das Nicky sich ein bisschen interessiert, denkt, er habe damit zu tun, nachdem sie ihn nachts an einer Koppel erwischt, an der er sich eigentlich ein Pferd zum Reiten "ausleihen" wollte, auf der aber zuvor der Pferdequäler zugeschlagen hatte. Sein Vater hält ihm vor, dass Leute wie sie immer sofort unter Verdacht gerieten und er sich daher tadellos zu verhalten habe.
Ganz besonders schwer fällt es Nicky, sich von der Stute Midnight fernzuhalten, die dem arroganten Edward gehört, der es ohnehin auf ihn abgesehen hat. In seiner Verzweiflung schlägt sich Nicky zu seinem Großvater durch, indem er sich von Pferdekoppel zu Pferdekoppel begibt und sich dort Pferde für seinen Ritt ausleiht. Da Nicky eine besondere Gabe hat, erhalten die Besitzer ihre Pferde braver und freundlicher zurück, als sie vorher waren.
Nickys Großvater erklärt seinem Enkel, dass sein Vater sich Sorgen um ihn mache, ist doch seine Schwester, die Nickys Tante geworden wäre, als Jugendliche von einem Pferd getötet worden.
Mit diesem neuen Verständnis macht sich Nicky auf den Heimweg - und ertappt alsbald Edward auf frischer Tat auf Midnights Koppel. Auch Brenda, die nach Midnight sehen wollte, erkennt nun, dass Edward der Tierquäler ist. Sein Vater schickt seinen Sohn fort und erlaubt Brenda und auch Nicky, sich fortan um Midnight zu kümmern.
Die Geschichte wird gut und spannend erzählt, die Charaktere sind glaubwürdig - aber die Pferde gewinnen kein rechtes Eigenleben, weil dafür vor lauter Geschichtenerzählen keine Zeit bleibt. Letztlich verblasst auch Nicky im Vergleich mit Chavs Wut, seinen seelischen Wunden und seinem Hass auf die Gadjos - diese Geschichte ist deutlich zahmer und weniger tief.
engl. Originaltitel: Eclipse.
Dies ist das zweite Buch mit einem Helden aus dem fahrenden Volk, das ich innerhalb kurzer Zeit in die Hände bekam. Ich war gespannt. Würde dieser Titel mit "Der Junge auf dem schwarzen Pferd" mithalten können?
Auch dieses Buch befasst sich neben der Pferdegeschichten mit Toleranz und dem Leben des fahrenden Volkes. Nicky, die Hauptperson, pflegte früher mit seinem Großvater gemeinsam mit Pferden zu handeln und diese zu reiten. Doch nachdem es zwischen seinem Großvater und seinem Vater zu einem Streit kam, muss Nicky auf die geliebten Pferde verzichten und mit seinem Vater fernab vom Großvater leben.
Da Nicky eine besondere Verbindung zu Pferden hat und das Reiten vermisst, schleicht er sich oftmals nachts von seinem Vater fort, um heimlich Pferde anderer Leute zu reiten.
So gerät er unter Verdacht, als in der Umgebung nachts Pferde gequält werden. Sogar Brenda, das einzige Mädchen an seiner Schule, für das Nicky sich ein bisschen interessiert, denkt, er habe damit zu tun, nachdem sie ihn nachts an einer Koppel erwischt, an der er sich eigentlich ein Pferd zum Reiten "ausleihen" wollte, auf der aber zuvor der Pferdequäler zugeschlagen hatte. Sein Vater hält ihm vor, dass Leute wie sie immer sofort unter Verdacht gerieten und er sich daher tadellos zu verhalten habe.
Ganz besonders schwer fällt es Nicky, sich von der Stute Midnight fernzuhalten, die dem arroganten Edward gehört, der es ohnehin auf ihn abgesehen hat. In seiner Verzweiflung schlägt sich Nicky zu seinem Großvater durch, indem er sich von Pferdekoppel zu Pferdekoppel begibt und sich dort Pferde für seinen Ritt ausleiht. Da Nicky eine besondere Gabe hat, erhalten die Besitzer ihre Pferde braver und freundlicher zurück, als sie vorher waren.
Nickys Großvater erklärt seinem Enkel, dass sein Vater sich Sorgen um ihn mache, ist doch seine Schwester, die Nickys Tante geworden wäre, als Jugendliche von einem Pferd getötet worden.
Mit diesem neuen Verständnis macht sich Nicky auf den Heimweg - und ertappt alsbald Edward auf frischer Tat auf Midnights Koppel. Auch Brenda, die nach Midnight sehen wollte, erkennt nun, dass Edward der Tierquäler ist. Sein Vater schickt seinen Sohn fort und erlaubt Brenda und auch Nicky, sich fortan um Midnight zu kümmern.
Die Geschichte wird gut und spannend erzählt, die Charaktere sind glaubwürdig - aber die Pferde gewinnen kein rechtes Eigenleben, weil dafür vor lauter Geschichtenerzählen keine Zeit bleibt. Letztlich verblasst auch Nicky im Vergleich mit Chavs Wut, seinen seelischen Wunden und seinem Hass auf die Gadjos - diese Geschichte ist deutlich zahmer und weniger tief.
Sonntag, 29. März 2015
Ulrikes Sprung nach vorn
Müller-Mees, Elke: Ulrikes Sprung nach vorn. Bindlach: Löwe 2001.
besteht aus: Ulrikes Sprung nach vorn und Zwischen Disco und Quadrille.
Hahahahaha. Lang leben die 80er! Wann sonst konnte man Begriffe wie "Gesichtsbaracke" ungestraft verwenden? Hier eine Kostprobe:
"Wen haben wir denn da? 'ne echte Ätz-Usche! Möchte bloß wissen, was unser Chrissie an dir findet. Aber vielleicht steht der ja auf Babyblut."
"Cool bleiben, Junge, total cool bleiben!" [...]
"Du machst am besten 'ne Biege", meinte Georgie. "Keine Weiber heute!"
"Wer sagt das?"
"Mando. Er ist der Boss."
(S. 193)
Ätz-Usche. Ernsthaft. Ebenso ernsthaft wie "Laschi", "'ne echt zombige Tante" und Sprüche wie "Mach hier bloß nicht den Tarzan, Schweinebauer!" und "Törn dich ab!"
Muss ich mehr sagen? Hm. Ulrike ist die beste Reiterin auf dem Schleusenhof, und dem gutaussehenden, reichen Michael, der immer im Sportflitzer auf den Hof kommt und an Pferden eigentlich wenig Interesse hat, passt das gar nicht, weshalb er mit unfairen Mitteln versucht, die Vereinsmeisterschaft zu gewinnen. Dazu gehört unter anderem, dass er Anstalten macht, Ulrike zu vergewaltigen, was erstaunlich wenig Folgen für das ganze Buch hat, obwohl die Sache nur durch das zufällige Auftauchen von Ulrikes Freundin Ditte (der "Ätz-Usche" von oben) vereitelt wird. Ulrike wird dadurch nur sauer und ist noch entschlossener zu gewinnen. Irgendwie wäre die Gewichtung der Ereignisse in einem heutigen Buch anders.
Natürlich gewinnt Ulrike auch, allerdings nicht auf Paleyka, ihrem Pflegepferd, da Michael die Stute vor dem Wettkampf verletzt. So tritt sie auf Imperator, dem Pferd des von ihr angehimmelten Reitlehrers, an. Da Pferde ohnehin als Persönlichkeiten keine Rolle spielen und mit einem Adjektiv beschrieben werden können (Paleyka: brav, Impi: temperamentvoll), klappt das, schließlich ist Ulrike eine hervorragende Reiterin.
Im zweiten Band geht es darum, dass das Schleusenhof-Team eine Quadrille zusammenstellt. Gestört wird das Training jedoch von einer ortsansässigen Rockerbande, die auch den Bauern im Ort ein Dorn im Auge ist, fahren die "Skunks" doch mit ihren Motorrädern mitten durch den Wald. So beschließen die jungen Reiter, die Rocker mit Stinkbomben (!!!) zu vertreiben. Das muss ja klappen, schließlich konnte die Polizei bisher nichts ausrichten... nun ja, kurz bevor die Rocker die Pferde und ihre Reiter plattmachen, taucht glücklicherweise die Polizei auf, die Chris, Dittes Freund, auf den Plan gerufen hat, denn Ditte hatte ihn vorgewarnt.
Der Reitlehrer ist zu Recht wütend auf seine jungen Reiter, die so verantwortungslos die Gesundheit der Pferde aufs Spiel gesetzt haben, aber immerhin gewinnt das Team eine Einladung ins Schauprogramm der Hansepferd, wenn auch nicht den Quadrillenwettbewerb. Das ist doch ein Trost!
Zwischendurch geht es um die typischen 80er-Themen: Naturschutz (einer der Jungs hat einen Teich angelegt, der durch Überdüngung umkippt), Binden versus Tampons beim Reiten (ja... ehrlich), Küsse, Rock'n Roll - meistens als "heiße Rhythmen" bezeichnet - und Eifersucht. In der Disco wird öfter mal "Lambada" gespielt, was dieses Buch noch exakter verortbar macht. Nicht dass "Ätz-Usche" den 2001-er-Kindern, die die Neuauflage lasen, nicht deutlich genug zeigen würde, dass dies nicht ihre Welt ist.
Dieses Buch ist fast schon wieder ein 70er-Buch: Pferd steht drauf, aber es geht eigentlich um ganz viel anderes.
besteht aus: Ulrikes Sprung nach vorn und Zwischen Disco und Quadrille.
Hahahahaha. Lang leben die 80er! Wann sonst konnte man Begriffe wie "Gesichtsbaracke" ungestraft verwenden? Hier eine Kostprobe:
"Wen haben wir denn da? 'ne echte Ätz-Usche! Möchte bloß wissen, was unser Chrissie an dir findet. Aber vielleicht steht der ja auf Babyblut."
"Cool bleiben, Junge, total cool bleiben!" [...]
"Du machst am besten 'ne Biege", meinte Georgie. "Keine Weiber heute!"
"Wer sagt das?"
"Mando. Er ist der Boss."
(S. 193)
Ätz-Usche. Ernsthaft. Ebenso ernsthaft wie "Laschi", "'ne echt zombige Tante" und Sprüche wie "Mach hier bloß nicht den Tarzan, Schweinebauer!" und "Törn dich ab!"
Muss ich mehr sagen? Hm. Ulrike ist die beste Reiterin auf dem Schleusenhof, und dem gutaussehenden, reichen Michael, der immer im Sportflitzer auf den Hof kommt und an Pferden eigentlich wenig Interesse hat, passt das gar nicht, weshalb er mit unfairen Mitteln versucht, die Vereinsmeisterschaft zu gewinnen. Dazu gehört unter anderem, dass er Anstalten macht, Ulrike zu vergewaltigen, was erstaunlich wenig Folgen für das ganze Buch hat, obwohl die Sache nur durch das zufällige Auftauchen von Ulrikes Freundin Ditte (der "Ätz-Usche" von oben) vereitelt wird. Ulrike wird dadurch nur sauer und ist noch entschlossener zu gewinnen. Irgendwie wäre die Gewichtung der Ereignisse in einem heutigen Buch anders.
Natürlich gewinnt Ulrike auch, allerdings nicht auf Paleyka, ihrem Pflegepferd, da Michael die Stute vor dem Wettkampf verletzt. So tritt sie auf Imperator, dem Pferd des von ihr angehimmelten Reitlehrers, an. Da Pferde ohnehin als Persönlichkeiten keine Rolle spielen und mit einem Adjektiv beschrieben werden können (Paleyka: brav, Impi: temperamentvoll), klappt das, schließlich ist Ulrike eine hervorragende Reiterin.
Im zweiten Band geht es darum, dass das Schleusenhof-Team eine Quadrille zusammenstellt. Gestört wird das Training jedoch von einer ortsansässigen Rockerbande, die auch den Bauern im Ort ein Dorn im Auge ist, fahren die "Skunks" doch mit ihren Motorrädern mitten durch den Wald. So beschließen die jungen Reiter, die Rocker mit Stinkbomben (!!!) zu vertreiben. Das muss ja klappen, schließlich konnte die Polizei bisher nichts ausrichten... nun ja, kurz bevor die Rocker die Pferde und ihre Reiter plattmachen, taucht glücklicherweise die Polizei auf, die Chris, Dittes Freund, auf den Plan gerufen hat, denn Ditte hatte ihn vorgewarnt.
Der Reitlehrer ist zu Recht wütend auf seine jungen Reiter, die so verantwortungslos die Gesundheit der Pferde aufs Spiel gesetzt haben, aber immerhin gewinnt das Team eine Einladung ins Schauprogramm der Hansepferd, wenn auch nicht den Quadrillenwettbewerb. Das ist doch ein Trost!
Zwischendurch geht es um die typischen 80er-Themen: Naturschutz (einer der Jungs hat einen Teich angelegt, der durch Überdüngung umkippt), Binden versus Tampons beim Reiten (ja... ehrlich), Küsse, Rock'n Roll - meistens als "heiße Rhythmen" bezeichnet - und Eifersucht. In der Disco wird öfter mal "Lambada" gespielt, was dieses Buch noch exakter verortbar macht. Nicht dass "Ätz-Usche" den 2001-er-Kindern, die die Neuauflage lasen, nicht deutlich genug zeigen würde, dass dies nicht ihre Welt ist.
Dieses Buch ist fast schon wieder ein 70er-Buch: Pferd steht drauf, aber es geht eigentlich um ganz viel anderes.
Freitag, 6. März 2015
Steffi ist verliebt in ein Pferd
Völker, Regina: Steffi ist verliebt in ein Pferd. Göttingen: Fischer 1980.
Puh. Es kommen die 80er, und in den Pferdebüchern geht es endlich auch um Pferde!
Als Steffis Freundin Gaby die schöne Stute Rhapsodie bekommt, sind Steffi und ihre Tante, die zu dem Zeitpunkt wegen eines Auslandsaufenthalts der Eltern ihre Nichte versorgt, natürlich mit von der Partie. Und die junge Tante versteht Steffi sofort, als diese sich in Rhapsodies Fohlen verliebt, für das der Besitzer keinen Käufer findet, weshalb er es schlachten lassen möchte.
So kommt es, dass Robin Hood gemeinsam mit Rhapsodie auf Gabys Hof zieht und die beiden Mädchen eine herrliche Zeit mit ihren Pferden verbringen. Ob die Pferde es so toll finden, zu zweit auf dem Hof zu stehen, wird nicht gefragt -auch nicht als Robin Hood abgesetzt wird und dies allen Ernstes durchgeführt wird, indem man die Mutterstute in den nahegelegenen Reitstall bringt und ihn völlig allein auf dem Hof lässt, wo er sich die Seele aus dem Hals brüllt.
Steffis größeres Problem sind aber die Eltern: Als sie aus Indien zurückkehren, müssen sie erst einmal überredet werden, den kleinen Robin in die Familie aufzunehmen. Sie sind anfangs wenig begeistert, lassen sich aber überzeugen, allerdings nur unter der Bedingung, dass Steffi sich allein um den Junghengst kümmert. Steffi ist überglücklich - bis zu dem Tag, als Robin einen Unfall erleidet. Alle drei Stunden muss sich Steffi nun um den Verband ihres Fohlens kümmern. Während Gabys Mutter die Zeiten übernimmt, zu denen die Mädchen in der Schule sind, muss sich Steffi für die Nacht etwas überlegen. Den Spruch des Vaters im Ohr, die Pflege Robins obliege nur ihr, schleicht sie sich sechs Nächte lang aus dem Haus, um im Stall zu übernachten und den Verband anzufeuchten. Rechtzeitig vor dem Frühstück klettert sie mit einem Seil zurück in ihr Zimmer.
Am letzten Tag allerdings bricht das alste Fensterkreuz ab, Steffi stürzt, bricht sich das Handgelenk und fällt in Ohnmacht. Als Steffi im Krankenhaus versorgt wird, finden ihre Eltern von Gaby die Wahrheit heraus. Sie verstehen, dass sie mit ihrer Anweisung, Steffi müsse alles allein schaffen, zu weit gegangen sind und versprechen Steffi, sich während ihres Krankenhausaufenthalts um Robin zu kümmern. So kommen sich die Eltern und ihre Tochter näher, und alles kommt zu einem guten Ende.
Puh. Es kommen die 80er, und in den Pferdebüchern geht es endlich auch um Pferde!
Als Steffis Freundin Gaby die schöne Stute Rhapsodie bekommt, sind Steffi und ihre Tante, die zu dem Zeitpunkt wegen eines Auslandsaufenthalts der Eltern ihre Nichte versorgt, natürlich mit von der Partie. Und die junge Tante versteht Steffi sofort, als diese sich in Rhapsodies Fohlen verliebt, für das der Besitzer keinen Käufer findet, weshalb er es schlachten lassen möchte.
So kommt es, dass Robin Hood gemeinsam mit Rhapsodie auf Gabys Hof zieht und die beiden Mädchen eine herrliche Zeit mit ihren Pferden verbringen. Ob die Pferde es so toll finden, zu zweit auf dem Hof zu stehen, wird nicht gefragt -auch nicht als Robin Hood abgesetzt wird und dies allen Ernstes durchgeführt wird, indem man die Mutterstute in den nahegelegenen Reitstall bringt und ihn völlig allein auf dem Hof lässt, wo er sich die Seele aus dem Hals brüllt.
Steffis größeres Problem sind aber die Eltern: Als sie aus Indien zurückkehren, müssen sie erst einmal überredet werden, den kleinen Robin in die Familie aufzunehmen. Sie sind anfangs wenig begeistert, lassen sich aber überzeugen, allerdings nur unter der Bedingung, dass Steffi sich allein um den Junghengst kümmert. Steffi ist überglücklich - bis zu dem Tag, als Robin einen Unfall erleidet. Alle drei Stunden muss sich Steffi nun um den Verband ihres Fohlens kümmern. Während Gabys Mutter die Zeiten übernimmt, zu denen die Mädchen in der Schule sind, muss sich Steffi für die Nacht etwas überlegen. Den Spruch des Vaters im Ohr, die Pflege Robins obliege nur ihr, schleicht sie sich sechs Nächte lang aus dem Haus, um im Stall zu übernachten und den Verband anzufeuchten. Rechtzeitig vor dem Frühstück klettert sie mit einem Seil zurück in ihr Zimmer.
Am letzten Tag allerdings bricht das alste Fensterkreuz ab, Steffi stürzt, bricht sich das Handgelenk und fällt in Ohnmacht. Als Steffi im Krankenhaus versorgt wird, finden ihre Eltern von Gaby die Wahrheit heraus. Sie verstehen, dass sie mit ihrer Anweisung, Steffi müsse alles allein schaffen, zu weit gegangen sind und versprechen Steffi, sich während ihres Krankenhausaufenthalts um Robin zu kümmern. So kommen sich die Eltern und ihre Tochter näher, und alles kommt zu einem guten Ende.
Ein Pferd für Heike
Schönrock, Heidi: Ein Pferd für Heike. Hannover: Neuer Jugendschriften-Verlag 1971.
Ich bin ganz froh, dass ich nicht zu den betrogenen Kindern dieser Generation gehöre. Irgendwie steht auf etlichen Büchern dieser Zeit groß "Pferd" drauf, was aber drin ist, ist eine der üblichen "moralisch wertvollen" Jugendgeschichten der Zeit, in denen über ein paar Seiten mal ein Pony galoppiert. Hier ist es ähnlich.
Eigentlich geht es im Buch um die arme Heike und die reiche Gudrun (deren Bruder immerhin ein Pferd besitzt, die Stute Blanca). Heike rettet Gudrun das Leben, als diese beim Eislaufen einbricht, und so werden die beiden Mädchen Freundinnen. Ist schon bedauerlich, dass das nicht ohne Lebensrettungsaktionen möglich war, aber nun gut. Offenbar wollte die Autorin uns sagen, dass arme und reiche Kinder befreundet sein können und wieviel in armen Menschen stecken kann.
Heike kann nämlich irgendwie alles: Sie ist nicht nur die schnellste Eisläuferin, sondern auch ein Naturtalent im Reiten. So beschließt Gudruns älterer Bruder, ihr Unterricht zu geben, damit sie sich um seine Stute Blanca kümmern kann, wenn er ins Ausland geht.
Gudrun beschließt irgendwann spontan, dass sie auch ein Pferd haben möchte, und bekommt dieses natürlich auch. Interessanterweise ist bei diesem durch eine Zirkusvorstellung gewecktem Wunsch von Verantwortung wenig die Rede, obwohl sonst höchst wichtige moralische Fragen, etwa die, ob man der Nachbarin sagen darf, wer ihre Kirschen geklaut hat, wenn man selbst fälschlicherweise unter Verdacht steht, in epischer Breite geschildert werden.
Wichtiger als Blanca ist in diesem Buch sogar Fräulein Greif, die Tochter des Dorfschullehrers, die den Mädchen Handarbeit und Pflichtbewusstsein nahebringt und nebenher beim Badeausflug im Bikini die Bewunderung aller Mädchen auf sich zieht (denn man kann modern und schick und trotzdem PFLICHTBEWUSST sein!! - Holzhammer- ).
Letztlich beschließt Heikes Mutter umzuziehen, so dass Heike Blanca nicht einmal mehr bis zum Ende des Auslandsaufenthalts versorgen kann. Besonders bekümmern tut sie das allerdings nicht, denn immerhin bekommt sie ja nach dem Umzug ein eigenes Zimmer.
Als ihr klar wird, dass sie auch ihre Freundin Gudrun verlassen muss, weist ihre Mutter sie auf das hin, was der Autorin wirklich wichtig ist: Pflichtbewusstsein: "Es ist eine Prüfung, bestehe sie gut!"
Hätte man die Pferde aus der Geschichte herausgekürzt, wären etwa 10 Seiten weniger darin, aber die Geschichte hätte Bestand. Würde man jedes Ereignis kürzen, auf dem in großen, moralinsauren Buchstaben "PFLICHTBEWUSSTSEIN" steht, hätte man noch ein nettes Kapitel über ein Pferderennen in der Hand.
Man hat die Kinder damals ganz schön gelinkt.
Ich bin ganz froh, dass ich nicht zu den betrogenen Kindern dieser Generation gehöre. Irgendwie steht auf etlichen Büchern dieser Zeit groß "Pferd" drauf, was aber drin ist, ist eine der üblichen "moralisch wertvollen" Jugendgeschichten der Zeit, in denen über ein paar Seiten mal ein Pony galoppiert. Hier ist es ähnlich.
Eigentlich geht es im Buch um die arme Heike und die reiche Gudrun (deren Bruder immerhin ein Pferd besitzt, die Stute Blanca). Heike rettet Gudrun das Leben, als diese beim Eislaufen einbricht, und so werden die beiden Mädchen Freundinnen. Ist schon bedauerlich, dass das nicht ohne Lebensrettungsaktionen möglich war, aber nun gut. Offenbar wollte die Autorin uns sagen, dass arme und reiche Kinder befreundet sein können und wieviel in armen Menschen stecken kann.
Heike kann nämlich irgendwie alles: Sie ist nicht nur die schnellste Eisläuferin, sondern auch ein Naturtalent im Reiten. So beschließt Gudruns älterer Bruder, ihr Unterricht zu geben, damit sie sich um seine Stute Blanca kümmern kann, wenn er ins Ausland geht.
Gudrun beschließt irgendwann spontan, dass sie auch ein Pferd haben möchte, und bekommt dieses natürlich auch. Interessanterweise ist bei diesem durch eine Zirkusvorstellung gewecktem Wunsch von Verantwortung wenig die Rede, obwohl sonst höchst wichtige moralische Fragen, etwa die, ob man der Nachbarin sagen darf, wer ihre Kirschen geklaut hat, wenn man selbst fälschlicherweise unter Verdacht steht, in epischer Breite geschildert werden.
Wichtiger als Blanca ist in diesem Buch sogar Fräulein Greif, die Tochter des Dorfschullehrers, die den Mädchen Handarbeit und Pflichtbewusstsein nahebringt und nebenher beim Badeausflug im Bikini die Bewunderung aller Mädchen auf sich zieht (denn man kann modern und schick und trotzdem PFLICHTBEWUSST sein!! - Holzhammer- ).
Letztlich beschließt Heikes Mutter umzuziehen, so dass Heike Blanca nicht einmal mehr bis zum Ende des Auslandsaufenthalts versorgen kann. Besonders bekümmern tut sie das allerdings nicht, denn immerhin bekommt sie ja nach dem Umzug ein eigenes Zimmer.
Als ihr klar wird, dass sie auch ihre Freundin Gudrun verlassen muss, weist ihre Mutter sie auf das hin, was der Autorin wirklich wichtig ist: Pflichtbewusstsein: "Es ist eine Prüfung, bestehe sie gut!"
Hätte man die Pferde aus der Geschichte herausgekürzt, wären etwa 10 Seiten weniger darin, aber die Geschichte hätte Bestand. Würde man jedes Ereignis kürzen, auf dem in großen, moralinsauren Buchstaben "PFLICHTBEWUSSTSEIN" steht, hätte man noch ein nettes Kapitel über ein Pferderennen in der Hand.
Man hat die Kinder damals ganz schön gelinkt.
Wirbel um die Ponytruppe
Christine Pullein Thompson: Wirbel um die Ponytruppe. Köln: Schwager & Steinlein. o. J.
Englischer Originaltitel: vermutlich Pony Patrol Fights Back.
Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch für mich, wie etliche der Pullein-Thompson-Bücher, vor allem Christines (etwa "Pferdehof zum Schwarzen Pony"), viel zu aufregend gewesen wäre.
Als nämlich die "Ponytruppe", mehrere jugendliche Freunde auf ihren Ponys und Pferden, beschließt, der Einbrecherbande, die derzeit in ihrer Region ihr Unwesen treibt, die Suppe zu versalzen und die Häuse aller verreisten Anwohner zu überwachen, verstehen diese keinen Spaß, und ausgerechnet Williams liebes älteres Pferd Boxer wird schwer verletzt. Die Einbrecher versuchen auch, die Kälbchen des Bauernhofes, der Williams Eltern gehört, zu vergiften.
Selbstverständlich wendet sich doch noch alles zum Guten: Bei einem Einbruch überwältigt die Ponybande die Einbrecher, Boxer wird wieder gesund, die Ponytruppe war wieder einmal erfolgreich - nur ein wenig kommen bei William doch Zweifel auf: War es das wirklich wert? Durfte er das Leben seines Pferdes so gefährden?
Ich denke, ich hätte da als Kind viel zu sehr mit dem braven Wallach gebangt, um mich noch irgendwie auf die Story zu konzentrieren. Außerdem ist die "Überwältigung" der offensichtlich ja höchst gewaltbereiten Einbrecherbande durch ein paar Jugendliche nur in Maßen realistisch.
Das deutsche Titelbild begeistert mich auch nicht gerade; die übergewichtige Frau vorn sieht nun wirklich nicht mehr aus, als gehöre sie in die jugendliche Ponytruppe.
Englischer Originaltitel: vermutlich Pony Patrol Fights Back.
Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch für mich, wie etliche der Pullein-Thompson-Bücher, vor allem Christines (etwa "Pferdehof zum Schwarzen Pony"), viel zu aufregend gewesen wäre.
Als nämlich die "Ponytruppe", mehrere jugendliche Freunde auf ihren Ponys und Pferden, beschließt, der Einbrecherbande, die derzeit in ihrer Region ihr Unwesen treibt, die Suppe zu versalzen und die Häuse aller verreisten Anwohner zu überwachen, verstehen diese keinen Spaß, und ausgerechnet Williams liebes älteres Pferd Boxer wird schwer verletzt. Die Einbrecher versuchen auch, die Kälbchen des Bauernhofes, der Williams Eltern gehört, zu vergiften.
Selbstverständlich wendet sich doch noch alles zum Guten: Bei einem Einbruch überwältigt die Ponybande die Einbrecher, Boxer wird wieder gesund, die Ponytruppe war wieder einmal erfolgreich - nur ein wenig kommen bei William doch Zweifel auf: War es das wirklich wert? Durfte er das Leben seines Pferdes so gefährden?
Ich denke, ich hätte da als Kind viel zu sehr mit dem braven Wallach gebangt, um mich noch irgendwie auf die Story zu konzentrieren. Außerdem ist die "Überwältigung" der offensichtlich ja höchst gewaltbereiten Einbrecherbande durch ein paar Jugendliche nur in Maßen realistisch.
Das deutsche Titelbild begeistert mich auch nicht gerade; die übergewichtige Frau vorn sieht nun wirklich nicht mehr aus, als gehöre sie in die jugendliche Ponytruppe.
Sonntag, 25. Januar 2015
Mit Ponys fing es an
Rose, Mary: Mit Ponys fing es an. Glückliche Jugend mit Ponys. Zürich et al. (Müller-Rüschlikon) 1980.
engl. Originaltitel: Molly Came First.
Was für Zeiten, als man ein Pony für 30 Pfund kaufen, man sorglos seine Kinder eine Mutterstute mit ihrem ein paar Tage alten Fohlen kreuz und quer über die Straßen zur anderen Weide schicken konnte und die Familie 30 km einfache Strecke auf sich nahm, um die Tochter beim Sommercamp des Ponyclubs zu besuchen - mit dem Fahrrad, versteht sich.
Richtig, wir reden von den Nachkriegsjahren - die Erzählung beginnt 1948, als die Familie das Pony Molly für die Kinder kauft. Wunderschön illustriert von Joan Thompson, werden in diesem Buch die gewöhnlichen Freuden und Probleme des Lebens mit Ponys beschrieben, denn zu Molly gesellen sich bald noch mehr Pferde, da die Geschwister schnell aus ihr herauswachsen und bereits bei der Geburt ihres Fohlens wissen, dass sie dieses niemals werden reiten können.
Auch Trauriges wird geschildert, etwa, wie zwei Ponys sterben, weil ihre Besitzer sie nicht vom Dorfanger nehmen, obwohl klar ist, dass sie auf den fetten Wiesen Hufrehe bekommen werden. Hier fehlt einem die rechte Wut auf diese Besitzer; alles wird irgendwie hingenommen, das Gute wie das Schlechte. Es ist andererseits auch dieses Quentchen Sorglosigkeit, das den Charme der Geschichte ausmacht.
Wer sich in die 40er und 50er Jahre hineinversetzen möchte, dem sei diese realistische Schilderung sehr ans Herz gelegt.
engl. Originaltitel: Molly Came First.
Was für Zeiten, als man ein Pony für 30 Pfund kaufen, man sorglos seine Kinder eine Mutterstute mit ihrem ein paar Tage alten Fohlen kreuz und quer über die Straßen zur anderen Weide schicken konnte und die Familie 30 km einfache Strecke auf sich nahm, um die Tochter beim Sommercamp des Ponyclubs zu besuchen - mit dem Fahrrad, versteht sich.
Richtig, wir reden von den Nachkriegsjahren - die Erzählung beginnt 1948, als die Familie das Pony Molly für die Kinder kauft. Wunderschön illustriert von Joan Thompson, werden in diesem Buch die gewöhnlichen Freuden und Probleme des Lebens mit Ponys beschrieben, denn zu Molly gesellen sich bald noch mehr Pferde, da die Geschwister schnell aus ihr herauswachsen und bereits bei der Geburt ihres Fohlens wissen, dass sie dieses niemals werden reiten können.
Auch Trauriges wird geschildert, etwa, wie zwei Ponys sterben, weil ihre Besitzer sie nicht vom Dorfanger nehmen, obwohl klar ist, dass sie auf den fetten Wiesen Hufrehe bekommen werden. Hier fehlt einem die rechte Wut auf diese Besitzer; alles wird irgendwie hingenommen, das Gute wie das Schlechte. Es ist andererseits auch dieses Quentchen Sorglosigkeit, das den Charme der Geschichte ausmacht.
Wer sich in die 40er und 50er Jahre hineinversetzen möchte, dem sei diese realistische Schilderung sehr ans Herz gelegt.
Der Junge auf dem Schwarzen Pferd
Springer, Nancy: Der Junge auf dem schwarzen Pferd. Zürich (Union) 1999.
engl. Originaltitel: The Boy on a black Horse.
Dieses Buch kann man auch als Erwachsener noch lesen, und es kann einen immer noch sehr nachdenklich stimmen. Die Pferde, die kleine Bashkir Curly-Mix Stute Paradiddel und der schwarze Hengst Rom (der eigentlich Fuerza Epica heißt und ein wertvolles Dressurpferd ist), spielen nur eine Nebenrolle, die aber sehr wichtig ist, ist es doch die Liebe zu Pferden, die die Waise Grace, genannt Gray, und den Jungen Chav (gesprochen "Schah") zusammenbringt.
Chav ist neu in Grays Klasse, und sofort sorgt er für Aufsehen: Er wirkt unnahbar, kühl und ungezähmt, und er isst sogar das Mensaessen. Als ein paar Jungs der Klasse ihn verprügeln wollen, stellen sie noch dazu fest, dass er sich durchaus wehren kann.
Schon in der ersten Stunde, als beide Teenager im Literaturkurs ihr Gedicht vortragen, stellen beide fest, dass sie Pferde mögen. Mrs Higbys Literaturkurs hat aber noch eine weitere Funktion: Da die Lehrerin die Aufgabe stellt, eine Art "literarisches Tagebuch" zu führen, gewinnen wir so Einblick ins Innerste der beiden Protagonisten.
Und da sieht es nicht immer schön aus. Gray leidet unter dem Verlust der Eltern und des Bruders, die bei einem Bootsunglück vor zwei Jahren ums Leben gekommen sind. Sie lebt seither bei ihrer nicht minder traurigen Tante, die Medikamente nehmen muss, um den Tod ihres Mannes und ihrer Töchter zu verkraften, die beim gleichen Unglück starben. Grays große Freude ist es, regelmäßig auf dem Hof Tophers die kleine Stute Paradiddel zu reiten. Auch Topher ist nicht ohne Narben: Er heißt eigentlich Christopher und nennt sich immer noch "Topher", weil seine Ex-Frau Chris hieß.
Chav hat ein noch schlimmeres Schicksal: Er reist allein mit seinen jüngeren Geschwistern durchs Land, denen er erzählt, sie seien auf der Suche nach ihrem Vater, einem Roma-König. Er impft ihnen auch ständiges Misstrauen gegenüber den Gadjo, allen Nicht-Zigeunern, ein.
In Wirklichkeit hat Chavs Vater, ein reicher Weißer, seine gesamte Familie, besonders aber Chav, aufs Schwerste misshandelt (es ist mehrfach von ausgeheilten Knochenbrüchen die Rede) und seine Frau, eine Roma, vor ihren Augen zu Tode geprügelt. Chavs jüngerer Bruder verdrängt die Erinnerung, und die kleine Chavali war tatsächlich noch zu klein, um sich an etwas zu erinnern.
Die Geschwister leben auf dem verlassenen Gelände einer Farm, zusammen mit dem schwarzen Hengst Rom, den Chav gerettet hat, denn Rom war in den Händen von Pferdedieben, die ihn misshandelt haben.
Gray spürt die Geschwister auf, bringt ihnen Essen und warnt sie, als ihr Großvater, ein Polizist, auf das Gelände kommen und nach ihnen sehen möchte. Doch dass Chav jede Sekunde gegen seine inneren Dämonen kämpft, sich wünscht, seinem Leben ein Ende zu setzen und dabei noch möglichst viele andere zu töten, kann Gray bestenfalls ahnen. Der Leser wird deutlicher in Chavs Gedankenwelt gezogen und beginnt zu verstehen, dass der Vater seinem Sohn immer wieder eingeprügelt hat, wertloser Abschaum zu sein. Chav lebt nur noch für seine Geschwister.
Als Chavali krank wird, nimmt Grays Tante sie auf. Dies tut ihr sichtlich gut; sich um die drei Geschwister kümmern zu können, gibt ihrem Leben endlich wieder Sinn. Schließlich bietet sie an, die Geschwister zu adoptieren, nachdem ihr Großvater nichts über sie herausfinden konnte und sie offenbar nirgends vermisst werden.
Chav hat nun das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. Gray, die trotz aller Traurigkeit noch Mitgefühl für ihre Mitmenschen und brüderliche Liebe für Chav verspürt, reitet ihm hinterher, als er mit einem Gewehr zu einem Fußballspiel zieht, wo er ein Blutbad anrichten und sich selbst töten möchte. Ihr Mut und ihre Liebe bringen Chav letztlich dazu umzudenken und sich in ärztliche Behandlung zu begeben, die auch sein jüngerer Brüder dringend benötigt, als die Erinnerungen wieder hochkommen. Dies hat jedoch auch sein Gutes: Es gibt nun Zeugen für den Mord an ihrer Mutter, und der Vater wird gefunden und verhaftet.
Rom kehrt zu seinen ursprünglichen Eigentümern zurück.
Dies bleibt aber im Hintergrund; wichtiger ist der Prozess, der im Inneren Chavs und auch in Grays Leben stattfindet. Auch sie wird auf verschiedene Weise mit dem Tod ihrer Familie konfrontiert (nicht zuletzt, als sie über eine Brücke reiten muss, um zu Chav zu gelangen) und muss sich ihm stellen.
Am Ende werden Chav, seine Geschwister und sie eine richtige Familie, und Grays Tante heiratet Topher. Die Botschaft ist klar: Wir schaffen es nur gemeinsam.
Und als Gray Chav entgegenschreit "Es gibt keine Unterscheidung in Gadjos und Zigeuner", um ihn davon abzuhalten, die von ihm verhassten Gadjos zu töten, wird einem klar, wie sehr Chav sich an diese Unterscheidung klammert, um der Geschichte, die seinem Leben Sinn gibt, Bedeutung zu verleihen, aber auch, wie gefährlich sie ist.
Ein schönes Buch mit vorsichtigem Happy End, das viele Anstöße zum Nachdenken liefert.
engl. Originaltitel: The Boy on a black Horse.
Dieses Buch kann man auch als Erwachsener noch lesen, und es kann einen immer noch sehr nachdenklich stimmen. Die Pferde, die kleine Bashkir Curly-Mix Stute Paradiddel und der schwarze Hengst Rom (der eigentlich Fuerza Epica heißt und ein wertvolles Dressurpferd ist), spielen nur eine Nebenrolle, die aber sehr wichtig ist, ist es doch die Liebe zu Pferden, die die Waise Grace, genannt Gray, und den Jungen Chav (gesprochen "Schah") zusammenbringt.
Chav ist neu in Grays Klasse, und sofort sorgt er für Aufsehen: Er wirkt unnahbar, kühl und ungezähmt, und er isst sogar das Mensaessen. Als ein paar Jungs der Klasse ihn verprügeln wollen, stellen sie noch dazu fest, dass er sich durchaus wehren kann.
Schon in der ersten Stunde, als beide Teenager im Literaturkurs ihr Gedicht vortragen, stellen beide fest, dass sie Pferde mögen. Mrs Higbys Literaturkurs hat aber noch eine weitere Funktion: Da die Lehrerin die Aufgabe stellt, eine Art "literarisches Tagebuch" zu führen, gewinnen wir so Einblick ins Innerste der beiden Protagonisten.
Und da sieht es nicht immer schön aus. Gray leidet unter dem Verlust der Eltern und des Bruders, die bei einem Bootsunglück vor zwei Jahren ums Leben gekommen sind. Sie lebt seither bei ihrer nicht minder traurigen Tante, die Medikamente nehmen muss, um den Tod ihres Mannes und ihrer Töchter zu verkraften, die beim gleichen Unglück starben. Grays große Freude ist es, regelmäßig auf dem Hof Tophers die kleine Stute Paradiddel zu reiten. Auch Topher ist nicht ohne Narben: Er heißt eigentlich Christopher und nennt sich immer noch "Topher", weil seine Ex-Frau Chris hieß.
Chav hat ein noch schlimmeres Schicksal: Er reist allein mit seinen jüngeren Geschwistern durchs Land, denen er erzählt, sie seien auf der Suche nach ihrem Vater, einem Roma-König. Er impft ihnen auch ständiges Misstrauen gegenüber den Gadjo, allen Nicht-Zigeunern, ein.
In Wirklichkeit hat Chavs Vater, ein reicher Weißer, seine gesamte Familie, besonders aber Chav, aufs Schwerste misshandelt (es ist mehrfach von ausgeheilten Knochenbrüchen die Rede) und seine Frau, eine Roma, vor ihren Augen zu Tode geprügelt. Chavs jüngerer Bruder verdrängt die Erinnerung, und die kleine Chavali war tatsächlich noch zu klein, um sich an etwas zu erinnern.
Die Geschwister leben auf dem verlassenen Gelände einer Farm, zusammen mit dem schwarzen Hengst Rom, den Chav gerettet hat, denn Rom war in den Händen von Pferdedieben, die ihn misshandelt haben.
Gray spürt die Geschwister auf, bringt ihnen Essen und warnt sie, als ihr Großvater, ein Polizist, auf das Gelände kommen und nach ihnen sehen möchte. Doch dass Chav jede Sekunde gegen seine inneren Dämonen kämpft, sich wünscht, seinem Leben ein Ende zu setzen und dabei noch möglichst viele andere zu töten, kann Gray bestenfalls ahnen. Der Leser wird deutlicher in Chavs Gedankenwelt gezogen und beginnt zu verstehen, dass der Vater seinem Sohn immer wieder eingeprügelt hat, wertloser Abschaum zu sein. Chav lebt nur noch für seine Geschwister.
Als Chavali krank wird, nimmt Grays Tante sie auf. Dies tut ihr sichtlich gut; sich um die drei Geschwister kümmern zu können, gibt ihrem Leben endlich wieder Sinn. Schließlich bietet sie an, die Geschwister zu adoptieren, nachdem ihr Großvater nichts über sie herausfinden konnte und sie offenbar nirgends vermisst werden.
Chav hat nun das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. Gray, die trotz aller Traurigkeit noch Mitgefühl für ihre Mitmenschen und brüderliche Liebe für Chav verspürt, reitet ihm hinterher, als er mit einem Gewehr zu einem Fußballspiel zieht, wo er ein Blutbad anrichten und sich selbst töten möchte. Ihr Mut und ihre Liebe bringen Chav letztlich dazu umzudenken und sich in ärztliche Behandlung zu begeben, die auch sein jüngerer Brüder dringend benötigt, als die Erinnerungen wieder hochkommen. Dies hat jedoch auch sein Gutes: Es gibt nun Zeugen für den Mord an ihrer Mutter, und der Vater wird gefunden und verhaftet.
Rom kehrt zu seinen ursprünglichen Eigentümern zurück.
Dies bleibt aber im Hintergrund; wichtiger ist der Prozess, der im Inneren Chavs und auch in Grays Leben stattfindet. Auch sie wird auf verschiedene Weise mit dem Tod ihrer Familie konfrontiert (nicht zuletzt, als sie über eine Brücke reiten muss, um zu Chav zu gelangen) und muss sich ihm stellen.
Am Ende werden Chav, seine Geschwister und sie eine richtige Familie, und Grays Tante heiratet Topher. Die Botschaft ist klar: Wir schaffen es nur gemeinsam.
Und als Gray Chav entgegenschreit "Es gibt keine Unterscheidung in Gadjos und Zigeuner", um ihn davon abzuhalten, die von ihm verhassten Gadjos zu töten, wird einem klar, wie sehr Chav sich an diese Unterscheidung klammert, um der Geschichte, die seinem Leben Sinn gibt, Bedeutung zu verleihen, aber auch, wie gefährlich sie ist.
Ein schönes Buch mit vorsichtigem Happy End, das viele Anstöße zum Nachdenken liefert.
Die Ellermannkinder und ihre Pferde
Reitmann, Erwin: Die Ellermannkinder und ihre Pferde. Menden (Kibu) 1979.
Tja, wie sagt der Redakteur im Buch so schön: "Pferde seien heutzutage 'in', und Berichte und Geschichten über Pferde würden geradezu verschlungen, vor allem von der Jugend." (S. 88)
Offensichtlich war dies Hintergrund der Geschichte, denn man hat ein wenig das Gefühl, als wolle Herr Reitmann eigentlich über andere Dinge schreiben: Darüber, wie schön es doch ist, in einer heilen Familie zu leben, dass man sich für Schwächere einsetzen soll, und dass Faulkner und Hamsun großartige Schriftsteller sind.
Das tut er denn auch zur Genüge, und das ist auch durchaus kurzweilig, nur die Pferde der Ellermanns kommen dabei leider immer zu kurz. Schade.
Tja, wie sagt der Redakteur im Buch so schön: "Pferde seien heutzutage 'in', und Berichte und Geschichten über Pferde würden geradezu verschlungen, vor allem von der Jugend." (S. 88)
Offensichtlich war dies Hintergrund der Geschichte, denn man hat ein wenig das Gefühl, als wolle Herr Reitmann eigentlich über andere Dinge schreiben: Darüber, wie schön es doch ist, in einer heilen Familie zu leben, dass man sich für Schwächere einsetzen soll, und dass Faulkner und Hamsun großartige Schriftsteller sind.
Das tut er denn auch zur Genüge, und das ist auch durchaus kurzweilig, nur die Pferde der Ellermanns kommen dabei leider immer zu kurz. Schade.
Samstag, 24. Januar 2015
Zum Glück gehört ein Pferd
Walker, Diana: Zum Glück gehört ein Pferd. Stuttgart (Franckh'sche Verlagsbuchhandlung) 1989.
Enthält die zwei Einzelbände Das Glück heißt Pferd und Ein Pferd spielt Schicksal.
engl. Originaltitel: The Year of the Horse / Mother Wants a Horse.
Auch wenn das Buch etwas langsam begann, hat es Spaß gemacht, diese Bände zu lesen, und dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen werden Themen wie Verantwortung und Erwachsenwerden ganz selbstverständlich und ohne erhobenen Zeigefinger mitbehandelt, zum anderen ist eine gehörige Portion Humor dabei, und außerdem ist Joannas Familie einfach liebenswert.
Anfangs kann Joanna selbst das kaum finden: Ihr Vater ist Buchautor und reist immer viel umher, so dass die Familie selten lang an einem Ort ist. Zum Glück ist die Oma auf dem Lande sesshaft und nimmt Joanna, ihre ältere Schwester Margaret und ihre kleinen Brüder in den Ferien auf, als die Eltern durch Indien reisen.
Dabei kommt die Familie erstmals in Kontakt mit Pferden: Der alte Nachbar Mr Archer hält nämlich noch ein Pferd, die Stute Pferd, und Joannas Brüder kümmern sich mit Feuereifer um sie, erst recht, als Mr Archer ins Krankenhaus kommt. Als Joanna ihren schmucken jungen Nachbarn John Holmes hoch zu Ross auf seinem Turnierpferd erblickt, erwacht auch bei Joanna das Interesse an Pferden. Pferd ist aber auch eine besonders liebenswerte Vertreterin ihrer Art. Leider sieht das Mr Archers Neffe nicht: Er möchte Pferd verkaufen, während Mr Archer im Krankenhaus liegt! Die Jungs und Joanna sind sicher, dass das nicht in Mr Archers Interesse sein kann und schmieden einen verwegenen Plan, um Pferd vor ihm zu verstecken. Dafür benötigen sie Johns Hilfe, und so lernt Joanna, dass auch auf dem großen, reichen Nachbargut nicht alles traumhaft schön ist, steht doch John unter enormem Erfolgsdruck, da für seinen Vater nur Siege zählen.
In diesem Sommer passiert so einiges: Die Jungs und Joanna arbeiten gemeinsam, um Pferds Unterhalt zu zahlen, John lernt durch Joanna zu erkennen, dass er seinen eigenen Weg gehen muss, und Joanna stellt fest, wieviel Freude ihr die Pferde bringen, und nimmt bald Johns Platz als Turnierreiterin auf Gut Holmwood ein. Aber auch die Versöhnung von Vater und Sohn gelingt Joannas schrulliger Familie. Dass John und Joanna zarte Bande knüpfen, ist fast schon selbstverständlich.
Das Schönste aber ist, dass die Familie, die sich schon recht ans Landleben gewöhnt hat, bleiben wird: Großmutter verliebt sich nämlich in Mr Archer, und da die beiden auf dessen Farm ziehen werden, steht ihr Haus leer - gerade rechtzeitig, da nämlich Pferd ein Fohlen erwartet und die Familie sich nichts sehnlicher wünscht, als den Nachwuchs zu behalten.
Wie Pferd der Zweite dann ausgerechnet während der Hochzeitszeremonie von Großmutter und Mr Archer geboren wird, wie die beiden Alten ihre Schwüre nur so herunterrasseln, Großmama dem Pastor mit den Worten "Wir haben's sehr eilig! Das Baby ist fällig!" einen Schock versetzt und dann die ganze Gesellschaft "mehr wie ein Autorennclub als eine Hochzeitsgesellschaft" die Landstraße herunterrast, ist eine narrative Meisterleistung, die zu lesen richtig Spaß macht.
Der zweite Band beginnt ernster. Joanna ist in Englisch durchgefallen, weil ihr Hauptaugenmerk auf der Reiterei liegt. Als sie erfährt, dass sie am Samstagvormittag, wenn sie auf Gut Holmes einen Nebenjob hat, Englisch-Nachhilfe nehmen muss, brennen bei ihr die Sicherungen durch: Sie sattelt den Hunter Othello und jagt mit ihm verbotenerweise durchs Gelände. Dabei hat sie einen Reitunfall, und sie wird über Monate hinaus nicht reiten dürfen. Wie Joanna erst ihren Vater, dann eigentlich die ganze Welt zu Schuldigen daran erklärt, dass sie dieses Jahr nicht an der Royal Horse Show teilnehmen kann, auf die sie schon so lange hinarbeitet, und ihr letztlich durch ihren Reitlehrer Jim, ihre Nachhilfelehrerin und ihre Familie der Kopf geradegerückt wird, ist lesenswert.
Joanna wäre nicht Joanna (und in ihr steckt auch eine gehörige Portion Jinny!), wenn sie nicht bald ein neues Projekt hätte: Auf Gut Holmwood möchte sie eine Reitschule aufmachen, nicht zuletzt wegen der Töchter ihrer Nachhilfelehrerin Mrs Williams, die sie inzwischen gern mag.
Die Schule ist ein voller Erfolg. Auch Mrs Williams und ihre Töchter nehmen Stunden. Bald zeigt sich, dass Mrs Williams und den Wallach Othello eine besondere Partnerschaft verbindet. Doch als der schöne Wallach verkauft werden soll, beginnt alles schiefzugehen: Mrs Williams, überzeugt, dass sie sich den Wallch wird zusammensparen können, nimmt so viele Jobs an, dass sie ihre Töchter vernachlässigt. Anfangs glauben Joanna und ihre Brüder, dass sie Mrs Williams helfen, wenn sie auch Geld verdienen und das beisteuern, aber bald wird ihnen klar, dass Mrs Williams trotz ihrer unbestreitbaren Energie auch den Unterhalt Othellos nach dem Kauf kaum wird bestreiten können. Trotz aller Widrigkeiten versucht Joannas Familie in ihrer eigenen Art, Mrs Williams zu helfen. Da Margarets schwärmerischer Einfall, Mr Holmes müsse sich nur in Mrs Williams verlieben, nicht in die Tat umzusetzen ist, schreibt sie ein Bühnenstück (eben jenes "Mother Wants a Horse", nach dem das Buch benannt ist), dessen Eintrittsgelder in den Kauf Othellos fließen sollen. Das Stück ist zwar ein voller Erfolg, aber dummerweise bricht während der Vorführung die Bühne zusammen, Joannas Brüder und Mrs Williams müssen aus den Trümmern geborgen werden, und weitere Vorführungen werden abgesagt.
Mr Holmes erweist sich als Retter: Nachdem er die ganze Geschichte gehört hat, meint er, es wäre ja auch kein Problem, Othello für die Reitschule zu behalten und ihn nicht zu verkaufen. Und dann.. ja, dann scheint Margarets Plan doch noch aufzugehen, denn Mr Holmes und Mrs Williams gehen nun miteinander aus...
Enthält die zwei Einzelbände Das Glück heißt Pferd und Ein Pferd spielt Schicksal.
engl. Originaltitel: The Year of the Horse / Mother Wants a Horse.
Auch wenn das Buch etwas langsam begann, hat es Spaß gemacht, diese Bände zu lesen, und dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen werden Themen wie Verantwortung und Erwachsenwerden ganz selbstverständlich und ohne erhobenen Zeigefinger mitbehandelt, zum anderen ist eine gehörige Portion Humor dabei, und außerdem ist Joannas Familie einfach liebenswert.
Anfangs kann Joanna selbst das kaum finden: Ihr Vater ist Buchautor und reist immer viel umher, so dass die Familie selten lang an einem Ort ist. Zum Glück ist die Oma auf dem Lande sesshaft und nimmt Joanna, ihre ältere Schwester Margaret und ihre kleinen Brüder in den Ferien auf, als die Eltern durch Indien reisen.
Dabei kommt die Familie erstmals in Kontakt mit Pferden: Der alte Nachbar Mr Archer hält nämlich noch ein Pferd, die Stute Pferd, und Joannas Brüder kümmern sich mit Feuereifer um sie, erst recht, als Mr Archer ins Krankenhaus kommt. Als Joanna ihren schmucken jungen Nachbarn John Holmes hoch zu Ross auf seinem Turnierpferd erblickt, erwacht auch bei Joanna das Interesse an Pferden. Pferd ist aber auch eine besonders liebenswerte Vertreterin ihrer Art. Leider sieht das Mr Archers Neffe nicht: Er möchte Pferd verkaufen, während Mr Archer im Krankenhaus liegt! Die Jungs und Joanna sind sicher, dass das nicht in Mr Archers Interesse sein kann und schmieden einen verwegenen Plan, um Pferd vor ihm zu verstecken. Dafür benötigen sie Johns Hilfe, und so lernt Joanna, dass auch auf dem großen, reichen Nachbargut nicht alles traumhaft schön ist, steht doch John unter enormem Erfolgsdruck, da für seinen Vater nur Siege zählen.
In diesem Sommer passiert so einiges: Die Jungs und Joanna arbeiten gemeinsam, um Pferds Unterhalt zu zahlen, John lernt durch Joanna zu erkennen, dass er seinen eigenen Weg gehen muss, und Joanna stellt fest, wieviel Freude ihr die Pferde bringen, und nimmt bald Johns Platz als Turnierreiterin auf Gut Holmwood ein. Aber auch die Versöhnung von Vater und Sohn gelingt Joannas schrulliger Familie. Dass John und Joanna zarte Bande knüpfen, ist fast schon selbstverständlich.
Das Schönste aber ist, dass die Familie, die sich schon recht ans Landleben gewöhnt hat, bleiben wird: Großmutter verliebt sich nämlich in Mr Archer, und da die beiden auf dessen Farm ziehen werden, steht ihr Haus leer - gerade rechtzeitig, da nämlich Pferd ein Fohlen erwartet und die Familie sich nichts sehnlicher wünscht, als den Nachwuchs zu behalten.
Wie Pferd der Zweite dann ausgerechnet während der Hochzeitszeremonie von Großmutter und Mr Archer geboren wird, wie die beiden Alten ihre Schwüre nur so herunterrasseln, Großmama dem Pastor mit den Worten "Wir haben's sehr eilig! Das Baby ist fällig!" einen Schock versetzt und dann die ganze Gesellschaft "mehr wie ein Autorennclub als eine Hochzeitsgesellschaft" die Landstraße herunterrast, ist eine narrative Meisterleistung, die zu lesen richtig Spaß macht.
Der zweite Band beginnt ernster. Joanna ist in Englisch durchgefallen, weil ihr Hauptaugenmerk auf der Reiterei liegt. Als sie erfährt, dass sie am Samstagvormittag, wenn sie auf Gut Holmes einen Nebenjob hat, Englisch-Nachhilfe nehmen muss, brennen bei ihr die Sicherungen durch: Sie sattelt den Hunter Othello und jagt mit ihm verbotenerweise durchs Gelände. Dabei hat sie einen Reitunfall, und sie wird über Monate hinaus nicht reiten dürfen. Wie Joanna erst ihren Vater, dann eigentlich die ganze Welt zu Schuldigen daran erklärt, dass sie dieses Jahr nicht an der Royal Horse Show teilnehmen kann, auf die sie schon so lange hinarbeitet, und ihr letztlich durch ihren Reitlehrer Jim, ihre Nachhilfelehrerin und ihre Familie der Kopf geradegerückt wird, ist lesenswert.
Joanna wäre nicht Joanna (und in ihr steckt auch eine gehörige Portion Jinny!), wenn sie nicht bald ein neues Projekt hätte: Auf Gut Holmwood möchte sie eine Reitschule aufmachen, nicht zuletzt wegen der Töchter ihrer Nachhilfelehrerin Mrs Williams, die sie inzwischen gern mag.
Die Schule ist ein voller Erfolg. Auch Mrs Williams und ihre Töchter nehmen Stunden. Bald zeigt sich, dass Mrs Williams und den Wallach Othello eine besondere Partnerschaft verbindet. Doch als der schöne Wallach verkauft werden soll, beginnt alles schiefzugehen: Mrs Williams, überzeugt, dass sie sich den Wallch wird zusammensparen können, nimmt so viele Jobs an, dass sie ihre Töchter vernachlässigt. Anfangs glauben Joanna und ihre Brüder, dass sie Mrs Williams helfen, wenn sie auch Geld verdienen und das beisteuern, aber bald wird ihnen klar, dass Mrs Williams trotz ihrer unbestreitbaren Energie auch den Unterhalt Othellos nach dem Kauf kaum wird bestreiten können. Trotz aller Widrigkeiten versucht Joannas Familie in ihrer eigenen Art, Mrs Williams zu helfen. Da Margarets schwärmerischer Einfall, Mr Holmes müsse sich nur in Mrs Williams verlieben, nicht in die Tat umzusetzen ist, schreibt sie ein Bühnenstück (eben jenes "Mother Wants a Horse", nach dem das Buch benannt ist), dessen Eintrittsgelder in den Kauf Othellos fließen sollen. Das Stück ist zwar ein voller Erfolg, aber dummerweise bricht während der Vorführung die Bühne zusammen, Joannas Brüder und Mrs Williams müssen aus den Trümmern geborgen werden, und weitere Vorführungen werden abgesagt.
Mr Holmes erweist sich als Retter: Nachdem er die ganze Geschichte gehört hat, meint er, es wäre ja auch kein Problem, Othello für die Reitschule zu behalten und ihn nicht zu verkaufen. Und dann.. ja, dann scheint Margarets Plan doch noch aufzugehen, denn Mr Holmes und Mrs Williams gehen nun miteinander aus...
King, König der wilden Pferde
Balch, Glenn: King, König der wilden Pferde. München (Schneider) 1988.
Übersetzung aus dem (amerik.) Englisch; Originaltitel: Wild Horse.
Übersetzung aus dem (amerik.) Englisch; Originaltitel: Wild Horse.
Sonntag, 18. Januar 2015
Jane-Reihe
Horsfield, Betty: Große Ponyfreundin Jane. Balve (peb / engelbert) 1975.
entspricht: Ein Pony wie ein Vulkan. (peb / engelbert) 1983.
engl. Originaltitel: The Pony Fund.
Horsfield, Betty: Jane und ihre Ponys. Reutlingen (Ensslin & Laiblin) 1976.
engl. Originaltitel: Too Many Ponies.
Horsfield, Betty: Kein Platz für Ponys. Reutlingen (Ensslin & Laiblin) 1969.
engl. Originaltitel: No Place for Ponies.
Ich mag Rätsel, und zumindest eines dieser Bücher ist eines. Während zumindest "The Pony Fund" und "No Place for Ponies" schlicht übersetzte Titel aus dem Englischen sind, scheint "Jane und ihre Ponys" nur auf Deutsch veröffentlicht worden zu sein- wieso? Außerdem endet es so, dass man eine Fortsetzung erwartet, aber ich habe eine solche noch nicht auftreiben können.
Wenn ich sie mal finde, werde ich sie aber bestimmt kaufen, denn die Geschichten um Jane und ihre Ponys Frosty und Lassie / Jumpy (es scheint das gleiche Pony zu sein, trägt aber in unterschiedlichen Bänden unterschiedliche Namen) lesen sich wirklich schön.
Hunde spielen übrigens auch eine große Rolle, nicht nur weil Jane und ihre Eltern erst den Collie / Corgi (je nachdem, welchen Band man liest...) Bossy und später die Dackelhündin Revolverpenny besitzen, sondern auch, weil Jane sich mit einer Hundepension das Geld für ihr zweites Pony zusammenspart ("Große Ponyfreundin Jane" / "Ein Pony wie ein Vulkan"), nachdem sie zu groß für ihr Welshpony Frosty geworden ist.
Jane wünscht sich ein ganz besonderes Pony, den Falben Barleycorn, der bei einem Händler in der Nähe steht. Um sich die 100 Pfund, die er kosten soll, zu verdienen, verdingt Jane sich in den Ferien sogar als Haushaltshilfe. Doch obwohl ihr Vater ihr letztlich den fehlenden Betrag zur Kaufsumme geben möchte, erfüllt sich Janes Wunsch nicht, denn Barleycorn wurde bereits verkauft.
Jane ist zwar enttäuscht, übersieht aber die misstrauische, etwas verhärmte Lassie nicht, die beim Händler am hintersten Ende der Weise steht. Lassie hatte einmal einen Unfall, von dem nicht nur eine körperliche Narbe zurückgeblieben ist, sondern auch panische Angst vor Autos.
Jane entschließt sich, ihrem Pferdeverstand zu trauen, Lassie zu kaufen und das Pony liebevoll wieder an den Verkehr zu gewöhnen. Bei der täglichen Arbeit stellt sie erstaunt fest, dass Lassie ein talentiertes Springpony ist. Sie gewinnt mit ihr einen Springwettbewerb, und als Barleycorns Besitzer, die mit ihrem Kauf gar nicht glücklich sind, ihr anbieten, die Ponys zu tauschen, ist Jane klar: Längst ist Lassie IHR Pony geworden, und sie würde sie auf keinen Fall eintauschen.
In "Kein Platz für Ponys" muss Jane ihre Tante in der Stadt besuchen. Das gefällt ihr gar nicht, muss sie doch ihre Ponys zurücklassen - und Bossy wird nachts in der Küche eingesperrt, denn die Tante ist auf Dreck und Unordnung nun gar nicht erpicht.
Glücklicherweise ändern Tante und Onkel ihre Meinung über Hunde, als Bossy nachts einen Einbrecher vertreibt. So schaffen sie sich sogar selbst einen Dackel an.
Jane stellt bald fest, dass die Stadt nicht so langweilig ist, wie sie dachte: Es gibt sogar einen Reitstall! Leider ist der Stall der Knights, den die Frau alleine führen muss, seit ihr Mann an den Rollstuhl gefesselt ist, sehr klein und hat kaum genügend Platz für die Schulponys, so dass Jane Lassie nicht dort unterbringen kann.
Die Kinder, die Jane in der Reitschule kennenlernt, wissen Rat: Sie quartieren Lassie bei sich in der Garage ein. Jane freut sich zwar, ihr Pony wieder in der Nähe zu haben, muss es aber nun mit den Kindern der Familie teilen. "Teilen" ist ohnehin ein Schlüsselbegriff dieses Buches: Mr Knight übernimmt eines Tages Bossy zur Pflege, und der Collie-Corgi hängt bald mit seinem Hundeherzen am querschnittsgelähmten Mann. Die Knights bitten Jane darum, ihnen Bossy zu überlassen.
Nach langem Hin und Her beschließt Jane schweren Herzens, ihren Hund Herrn Knight zuliebe abzugeben, zumal das Ehepaar bereits neue Sorgen hat: Ihr Stall soll abgerissen werden, und weit un breit ist kein Weideland zu verpachten.
Doch dank Lassie kann Jane bald noch mehr für die Familie tun: Als ihre Ponystute ausreißt, läuft sie in eine große Gartenanlage. Dort treffen die beiden auf die ältere Besitzerin, die sich als Lassies frühere Eigentümerin entpuppt und sich sehr freut, die Stute wiederzusehen. Schon seit längerem steht ihr Besitz nahezu leer, natürlich gehören Ställe zum Grund, und natürlich können die Knights bald einziehen. Zum Glück fehlt nur noch ein neuer Hund, und so zieht die wilde Dackelhündin Revolverpenny bei Jane ein.
Im letzten (?) Band geht es um Verantwortung. Jane und ihre Freundin Angela finden sich mit dem Problem konfrontiert, zu viele Pferde zu haben und das Heu für den Winter nicht mehr zahlen zu können.
Wie das passiert, ist sicher ein Traum jeder kleinen Leserin, denn irgendwie häufen die beiden Mädchen den Sommer über immer mehr Ponys an. Es beginnt damit, dass Angela die tragende Stute eines verstorbenen älteren Herrn aufnimmt und so bald noch zwei Ponys zusätzlich zu ihrem eigenen hat. Jane übernimmt (eher unfreiwillig) die temperamentvolle Stute Jet für ihre Nachbarn, als diese in die Ferien fahren. Dazu gesellt sich noch Sparrow, der vom gleichen Händler stammt und von seiner Weide ausgerissen ist, um zu Jet zu gelangen.Glücklicherweise erweist sich Cheryl, die Tochter der Familie, als sehr nett, wenn auch als noch ungeübte Reiterin - so entschließt sie sich dafür, den braven Sparrow zu behalten und Jet zurück zum Händler zu geben.
Außerdem trainieren die beiden Mädchen die Ponystute Misty, um ihrer Besitzerin einen Gefallen zu tun, die Jane von Hundeschauen kennt, die sie inzwischen mit ihrer Dackelhündin besucht (es ist übrigens ganz amüsant, wie die Geschehnisse da mit einem gewissen Augenzwinkern geschildert werden). Als Jane auch noch das Pony Raffles bei einer Tombola gewinnt, geraten die beiden Mädchen in Bedrängnis: Wie sollen sie so viele Ponys über den Winter bringen?
Es geht nicht anders - Raffles und die Stute mit dem Fohlen müssen abgegeben werden. Glücklicherweise finden sich gute Lösungen: Raffles kann zu seiner ehemaligen Besitzerin zurück, und Dougal und ihr Fohlen werden einem Heim für behinderte Kinder zur Verfügung gestellt.
Auf dem Rückweg eines ereignisreichen Gymkhanas, in dem Cheryl mit ihrem zwar etwas langsamen, aber gutmütigen und zuverlässigen Sparrow jede Menge Preise gewinnt, beginnt das Ponyhorden aber erneut: Die Mädchen erfahren, dass der benachbarte Bauer ihnen einen Apfelschimmel auf die Wiese gestellt hat, im festen Glauben, es handle sich um Janes Frosty, der aber den ganzen Tag auf dem Gymkhana war.
Hier haben wir also eigentlich den Anfang einer neuen Geschichte, und dass ich nicht weiß, wie die ausgeht, passt mir irgendwie so gar nicht!
entspricht: Ein Pony wie ein Vulkan. (peb / engelbert) 1983.
engl. Originaltitel: The Pony Fund.
Horsfield, Betty: Jane und ihre Ponys. Reutlingen (Ensslin & Laiblin) 1976.
engl. Originaltitel: Too Many Ponies.
Horsfield, Betty: Kein Platz für Ponys. Reutlingen (Ensslin & Laiblin) 1969.
engl. Originaltitel: No Place for Ponies.
Ich mag Rätsel, und zumindest eines dieser Bücher ist eines. Während zumindest "The Pony Fund" und "No Place for Ponies" schlicht übersetzte Titel aus dem Englischen sind, scheint "Jane und ihre Ponys" nur auf Deutsch veröffentlicht worden zu sein- wieso? Außerdem endet es so, dass man eine Fortsetzung erwartet, aber ich habe eine solche noch nicht auftreiben können.
Wenn ich sie mal finde, werde ich sie aber bestimmt kaufen, denn die Geschichten um Jane und ihre Ponys Frosty und Lassie / Jumpy (es scheint das gleiche Pony zu sein, trägt aber in unterschiedlichen Bänden unterschiedliche Namen) lesen sich wirklich schön.
Hunde spielen übrigens auch eine große Rolle, nicht nur weil Jane und ihre Eltern erst den Collie / Corgi (je nachdem, welchen Band man liest...) Bossy und später die Dackelhündin Revolverpenny besitzen, sondern auch, weil Jane sich mit einer Hundepension das Geld für ihr zweites Pony zusammenspart ("Große Ponyfreundin Jane" / "Ein Pony wie ein Vulkan"), nachdem sie zu groß für ihr Welshpony Frosty geworden ist.
Jane wünscht sich ein ganz besonderes Pony, den Falben Barleycorn, der bei einem Händler in der Nähe steht. Um sich die 100 Pfund, die er kosten soll, zu verdienen, verdingt Jane sich in den Ferien sogar als Haushaltshilfe. Doch obwohl ihr Vater ihr letztlich den fehlenden Betrag zur Kaufsumme geben möchte, erfüllt sich Janes Wunsch nicht, denn Barleycorn wurde bereits verkauft.
Jane ist zwar enttäuscht, übersieht aber die misstrauische, etwas verhärmte Lassie nicht, die beim Händler am hintersten Ende der Weise steht. Lassie hatte einmal einen Unfall, von dem nicht nur eine körperliche Narbe zurückgeblieben ist, sondern auch panische Angst vor Autos.
Jane entschließt sich, ihrem Pferdeverstand zu trauen, Lassie zu kaufen und das Pony liebevoll wieder an den Verkehr zu gewöhnen. Bei der täglichen Arbeit stellt sie erstaunt fest, dass Lassie ein talentiertes Springpony ist. Sie gewinnt mit ihr einen Springwettbewerb, und als Barleycorns Besitzer, die mit ihrem Kauf gar nicht glücklich sind, ihr anbieten, die Ponys zu tauschen, ist Jane klar: Längst ist Lassie IHR Pony geworden, und sie würde sie auf keinen Fall eintauschen.
In "Kein Platz für Ponys" muss Jane ihre Tante in der Stadt besuchen. Das gefällt ihr gar nicht, muss sie doch ihre Ponys zurücklassen - und Bossy wird nachts in der Küche eingesperrt, denn die Tante ist auf Dreck und Unordnung nun gar nicht erpicht.
Glücklicherweise ändern Tante und Onkel ihre Meinung über Hunde, als Bossy nachts einen Einbrecher vertreibt. So schaffen sie sich sogar selbst einen Dackel an.
Jane stellt bald fest, dass die Stadt nicht so langweilig ist, wie sie dachte: Es gibt sogar einen Reitstall! Leider ist der Stall der Knights, den die Frau alleine führen muss, seit ihr Mann an den Rollstuhl gefesselt ist, sehr klein und hat kaum genügend Platz für die Schulponys, so dass Jane Lassie nicht dort unterbringen kann.
Die Kinder, die Jane in der Reitschule kennenlernt, wissen Rat: Sie quartieren Lassie bei sich in der Garage ein. Jane freut sich zwar, ihr Pony wieder in der Nähe zu haben, muss es aber nun mit den Kindern der Familie teilen. "Teilen" ist ohnehin ein Schlüsselbegriff dieses Buches: Mr Knight übernimmt eines Tages Bossy zur Pflege, und der Collie-Corgi hängt bald mit seinem Hundeherzen am querschnittsgelähmten Mann. Die Knights bitten Jane darum, ihnen Bossy zu überlassen.
Nach langem Hin und Her beschließt Jane schweren Herzens, ihren Hund Herrn Knight zuliebe abzugeben, zumal das Ehepaar bereits neue Sorgen hat: Ihr Stall soll abgerissen werden, und weit un breit ist kein Weideland zu verpachten.
Doch dank Lassie kann Jane bald noch mehr für die Familie tun: Als ihre Ponystute ausreißt, läuft sie in eine große Gartenanlage. Dort treffen die beiden auf die ältere Besitzerin, die sich als Lassies frühere Eigentümerin entpuppt und sich sehr freut, die Stute wiederzusehen. Schon seit längerem steht ihr Besitz nahezu leer, natürlich gehören Ställe zum Grund, und natürlich können die Knights bald einziehen. Zum Glück fehlt nur noch ein neuer Hund, und so zieht die wilde Dackelhündin Revolverpenny bei Jane ein.
Im letzten (?) Band geht es um Verantwortung. Jane und ihre Freundin Angela finden sich mit dem Problem konfrontiert, zu viele Pferde zu haben und das Heu für den Winter nicht mehr zahlen zu können.
Wie das passiert, ist sicher ein Traum jeder kleinen Leserin, denn irgendwie häufen die beiden Mädchen den Sommer über immer mehr Ponys an. Es beginnt damit, dass Angela die tragende Stute eines verstorbenen älteren Herrn aufnimmt und so bald noch zwei Ponys zusätzlich zu ihrem eigenen hat. Jane übernimmt (eher unfreiwillig) die temperamentvolle Stute Jet für ihre Nachbarn, als diese in die Ferien fahren. Dazu gesellt sich noch Sparrow, der vom gleichen Händler stammt und von seiner Weide ausgerissen ist, um zu Jet zu gelangen.Glücklicherweise erweist sich Cheryl, die Tochter der Familie, als sehr nett, wenn auch als noch ungeübte Reiterin - so entschließt sie sich dafür, den braven Sparrow zu behalten und Jet zurück zum Händler zu geben.
Außerdem trainieren die beiden Mädchen die Ponystute Misty, um ihrer Besitzerin einen Gefallen zu tun, die Jane von Hundeschauen kennt, die sie inzwischen mit ihrer Dackelhündin besucht (es ist übrigens ganz amüsant, wie die Geschehnisse da mit einem gewissen Augenzwinkern geschildert werden). Als Jane auch noch das Pony Raffles bei einer Tombola gewinnt, geraten die beiden Mädchen in Bedrängnis: Wie sollen sie so viele Ponys über den Winter bringen?
Es geht nicht anders - Raffles und die Stute mit dem Fohlen müssen abgegeben werden. Glücklicherweise finden sich gute Lösungen: Raffles kann zu seiner ehemaligen Besitzerin zurück, und Dougal und ihr Fohlen werden einem Heim für behinderte Kinder zur Verfügung gestellt.
Auf dem Rückweg eines ereignisreichen Gymkhanas, in dem Cheryl mit ihrem zwar etwas langsamen, aber gutmütigen und zuverlässigen Sparrow jede Menge Preise gewinnt, beginnt das Ponyhorden aber erneut: Die Mädchen erfahren, dass der benachbarte Bauer ihnen einen Apfelschimmel auf die Wiese gestellt hat, im festen Glauben, es handle sich um Janes Frosty, der aber den ganzen Tag auf dem Gymkhana war.
Hier haben wir also eigentlich den Anfang einer neuen Geschichte, und dass ich nicht weiß, wie die ausgeht, passt mir irgendwie so gar nicht!
Prärie Lady
Wagner, Sharon: Prärie Lady. Molly und Ihr Pferd. Gütersloh (Bertelsmann) o. J.
engl. Originaltitel: Prairie Wind.
Dies ist eine wirklich schöne Geschichte, in der der Wert von Vertrauen zwischen Reiter und Pferd im Mittelpunkt steht.
Molly wächst auf einer Ranch in Amerika auf; man sollte also meinen, dass sie genügend Pferde zur Verfügung hat. Dennoch fehlt ihr das eigene Tier, zumal sie Einzelkind ist und sich oft genug verwirrt fühlt, wenn sich Vater und Mutter streiten und sie einfach nicht einordnen kann, wie ernst es ihnen ist. Außerdem soll Molly nach den Ferien auf die Oberschule in der Stadt wechseln, doch das schüchterne Mädchen kann sich gar nicht vorstellen, dass sie von den Städtern je akzeptiert wird. Mit anderen Worten: Molly ist langsam kein Kind mehr und findet sich in ihrer neuen Welt noch nicht zurecht.
Glücklicherweise lebt auf der Farm auch Dan, der Indianer, der ihr ein väterlicher Freund ist.
Er ist es auch, der es sofort bemerkt, als Molly eine verletzte Mustangstute versorgt, die sie Prärie-Lady nennt und vor ihrem Vater versteckt.
Um sie umsorgen zu könne, begeht Molly eines Tages einen folgenschweren Fehler: Statt die Zäune für die Kälberkoppel zu kontrollieren, befasst sie sich mit Lady. Sie bereut dies bitter, als sich eines der Kälbchen eines Tages schwer im Zaun verletzt. Auch wenn ihr Vater ihr keine Vorwürfe macht und auch gar nicht sicher ist, dass der Zaun am Tag ihres Kontrollritts schon kaputt war, fühlt sich Molly schrecklich. An Lady hängt sie aber mit ganzem Herzen.
Mollys Vater ist wenig begeistert, hält er doch Mustangs für ungeeignet für die Rancharbeit. Es ist Ladys Ruf auf der Ranch nicht zuträglich, dass sie sich vorm Hofhund erschreckt und wie wild gebärdet, als sie zum ersten Mal dorthin geführt wird - zwar weiß Molly, dass sie selbst Schuld ist, hat sie doch den Hund damals auf die Stute gehetzt, um das verletzte Tier überhaupt auf die Beine zu bekommen, aber trotzdem sieht ihr Vater die Stute nicht gern auf seinem Hof.
Er stellt die Bedingung, Molly müsse auf Lady eine Prüfung beim großen Gymkhana in der Stadt gewinnen. Nur dann dürfe Molly die Stute behalten. Molly hat allen Grund nervös zu sein: Sie hat Lady zwar an Sattel und Reiter gewöhnt, doch die Stute ist weiterhin scheu und kennt auch die Eindrücke nicht, die beim Gymkhana auf sie einprasseln werden. Außerdem wird Molly beim Gymkhana ihre neuen Mitschüler Ginger, Robin und Paul treffen, die sie von kurzen Treffen in der Stadt kennt - und auch wenn Ginger und Paul freundlich zu ihr sind, so zeigt sich Robin ihr gegenüber nahezu feindselig.
Vor dem Gymkhana trifft Molly einen Entschluss: Es ist nicht fair, von einem kaum eingerittenen Mustang zu verlangen, sich auf einem großen Gymkhana zu beweisen. Sie möchte die Stute freilassen, doch diese mag nicht von Molly weggehen.
Dan sagt, sie habe ihre Entscheidung getroffen, wo sie leben wolle, genauso wie sein eigener Mustang Jackrabbit.
Am Tag des Gymkhanas ist Lady aufgeregt - kein Wunder, war sie doch vor kurzem noch ein frei lebender Mustang. In den ersten beiden Prüfungen bleibt den beiden eine Platzierung versagt - nun können sie nur noch beim Barrel-Racing gewinnen!
Doch direkt vor Mollys Start passiert ein Unfall: Das Pferd einer anderen Reiterin rammt Lady, und der Mustang und Molly gehen zu Boden. Mollys Knöchel schmerzt stark, so dass sie ihn ans Pferd bindet, um Ladys letzte Chance nicht zu verderben. Da sieht Molly plötzlich, dass ihre Stute blutet. Gerade als sie die Wunde ansehen möchte, müsste sie eigentlich starten, Robin, die selbst gewinnen möchte, jagt heran, versetzt Lady einen Gertenhieb, und erschreckt prescht die Stute los. Trotz der Verletzungen legen die beiden einen Wahnsinnsritt in Bestzeit hin. Nach der Ziellinie aber gleitet Molly ohnmächtig von ihrer Stute, bleibt aber mit dem festgebundenen Knöchel an ihr hängen.
Statt blindlings durchzugehen, wartet die kleine Stute vorsichtig, bis man ihre Reiterin befreit hat. Dieser Vertrauensbeweis ist eigentlich der viel größere Sieg der beiden, und so darf Molly ihre Lady behalten.
engl. Originaltitel: Prairie Wind.
Dies ist eine wirklich schöne Geschichte, in der der Wert von Vertrauen zwischen Reiter und Pferd im Mittelpunkt steht.
Molly wächst auf einer Ranch in Amerika auf; man sollte also meinen, dass sie genügend Pferde zur Verfügung hat. Dennoch fehlt ihr das eigene Tier, zumal sie Einzelkind ist und sich oft genug verwirrt fühlt, wenn sich Vater und Mutter streiten und sie einfach nicht einordnen kann, wie ernst es ihnen ist. Außerdem soll Molly nach den Ferien auf die Oberschule in der Stadt wechseln, doch das schüchterne Mädchen kann sich gar nicht vorstellen, dass sie von den Städtern je akzeptiert wird. Mit anderen Worten: Molly ist langsam kein Kind mehr und findet sich in ihrer neuen Welt noch nicht zurecht.
Glücklicherweise lebt auf der Farm auch Dan, der Indianer, der ihr ein väterlicher Freund ist.
Er ist es auch, der es sofort bemerkt, als Molly eine verletzte Mustangstute versorgt, die sie Prärie-Lady nennt und vor ihrem Vater versteckt.
Um sie umsorgen zu könne, begeht Molly eines Tages einen folgenschweren Fehler: Statt die Zäune für die Kälberkoppel zu kontrollieren, befasst sie sich mit Lady. Sie bereut dies bitter, als sich eines der Kälbchen eines Tages schwer im Zaun verletzt. Auch wenn ihr Vater ihr keine Vorwürfe macht und auch gar nicht sicher ist, dass der Zaun am Tag ihres Kontrollritts schon kaputt war, fühlt sich Molly schrecklich. An Lady hängt sie aber mit ganzem Herzen.
Mollys Vater ist wenig begeistert, hält er doch Mustangs für ungeeignet für die Rancharbeit. Es ist Ladys Ruf auf der Ranch nicht zuträglich, dass sie sich vorm Hofhund erschreckt und wie wild gebärdet, als sie zum ersten Mal dorthin geführt wird - zwar weiß Molly, dass sie selbst Schuld ist, hat sie doch den Hund damals auf die Stute gehetzt, um das verletzte Tier überhaupt auf die Beine zu bekommen, aber trotzdem sieht ihr Vater die Stute nicht gern auf seinem Hof.
Er stellt die Bedingung, Molly müsse auf Lady eine Prüfung beim großen Gymkhana in der Stadt gewinnen. Nur dann dürfe Molly die Stute behalten. Molly hat allen Grund nervös zu sein: Sie hat Lady zwar an Sattel und Reiter gewöhnt, doch die Stute ist weiterhin scheu und kennt auch die Eindrücke nicht, die beim Gymkhana auf sie einprasseln werden. Außerdem wird Molly beim Gymkhana ihre neuen Mitschüler Ginger, Robin und Paul treffen, die sie von kurzen Treffen in der Stadt kennt - und auch wenn Ginger und Paul freundlich zu ihr sind, so zeigt sich Robin ihr gegenüber nahezu feindselig.
Vor dem Gymkhana trifft Molly einen Entschluss: Es ist nicht fair, von einem kaum eingerittenen Mustang zu verlangen, sich auf einem großen Gymkhana zu beweisen. Sie möchte die Stute freilassen, doch diese mag nicht von Molly weggehen.
Dan sagt, sie habe ihre Entscheidung getroffen, wo sie leben wolle, genauso wie sein eigener Mustang Jackrabbit.
Am Tag des Gymkhanas ist Lady aufgeregt - kein Wunder, war sie doch vor kurzem noch ein frei lebender Mustang. In den ersten beiden Prüfungen bleibt den beiden eine Platzierung versagt - nun können sie nur noch beim Barrel-Racing gewinnen!
Doch direkt vor Mollys Start passiert ein Unfall: Das Pferd einer anderen Reiterin rammt Lady, und der Mustang und Molly gehen zu Boden. Mollys Knöchel schmerzt stark, so dass sie ihn ans Pferd bindet, um Ladys letzte Chance nicht zu verderben. Da sieht Molly plötzlich, dass ihre Stute blutet. Gerade als sie die Wunde ansehen möchte, müsste sie eigentlich starten, Robin, die selbst gewinnen möchte, jagt heran, versetzt Lady einen Gertenhieb, und erschreckt prescht die Stute los. Trotz der Verletzungen legen die beiden einen Wahnsinnsritt in Bestzeit hin. Nach der Ziellinie aber gleitet Molly ohnmächtig von ihrer Stute, bleibt aber mit dem festgebundenen Knöchel an ihr hängen.
Statt blindlings durchzugehen, wartet die kleine Stute vorsichtig, bis man ihre Reiterin befreit hat. Dieser Vertrauensbeweis ist eigentlich der viel größere Sieg der beiden, und so darf Molly ihre Lady behalten.
Ein Pferd namens Knirps
Catherine Cookson: Ein Pferd namens Knirps. Sandys schönste Belohnung. München (Heyne) 1979.
engl. Originaltitel: The Nipper.
engl. Originaltitel: The Nipper.
Das Pferd Cilana
Anderson, Ella: Das Pferd Cilana. Wuppertal (Blaukreuz) 1979.
engl. Originaltitel: Jo-Jo.
Das Titelbild macht mich irgendwie fertig. Entweder galoppiert das Pferd da hinter einem Zaun entlang, über den sogar Kaninchen nur lachen würden, oder das Tier hat locker 5 Meter Widerristhöhe - dafür sprächen auch die Tannen. Das würde zumindest erklären, weshalb es sich um "eine spannende Abenteuergeschichte" handelt.
Mit der Geschichte um das Pferd, das ähnlich wie eine Kartoffelsorte klingt, wurde ich genausowenig warm wie mit dem Titelbild. Es handelt sich um eine christliche Geschichte. Das allein wäre nun gar nicht so schlimm, aber mir gefallen hier so viele Dinge nicht: Dass eine nahezu komplette Predigt abgedruckt wird, dass die Pferde nur Hintergrund (oder Werkzeug der Liebe Gottes) sind, dass es Beschreibungen gibt wie " [sie] sah fabelhaft aus mit ihrem dunkelbraunen Rock und der leuchtend grünen Bluse, die ihre kurzen, mahagonifarbenen Locken vorteilhaft hervorhob" (S. 24), dass der so garstig blickende Mexikaner (natürlich!), der einem der Mädchen schon im Zug durch sein bloßes Äußeres Angst einjagt, sich am Ende auch wirklich als böser Schurke entpuppt, vor allem aber, dass Monika, als die Mädchen von Pferdedieben entführt werden, darüber nachdenkt, etwas fallenzulassen, um ihrem Vater einen Anhaltspunkt zu geben, aber angeblich nichts dabei hat, was sie entbehren könne, dann aber ohne Nachzudenken ihrem Pferd Cilana ihren Schal ins Maul packt, mit dem die Stute dann Hilfe holt.
engl. Originaltitel: Jo-Jo.
Das Titelbild macht mich irgendwie fertig. Entweder galoppiert das Pferd da hinter einem Zaun entlang, über den sogar Kaninchen nur lachen würden, oder das Tier hat locker 5 Meter Widerristhöhe - dafür sprächen auch die Tannen. Das würde zumindest erklären, weshalb es sich um "eine spannende Abenteuergeschichte" handelt.
Mit der Geschichte um das Pferd, das ähnlich wie eine Kartoffelsorte klingt, wurde ich genausowenig warm wie mit dem Titelbild. Es handelt sich um eine christliche Geschichte. Das allein wäre nun gar nicht so schlimm, aber mir gefallen hier so viele Dinge nicht: Dass eine nahezu komplette Predigt abgedruckt wird, dass die Pferde nur Hintergrund (oder Werkzeug der Liebe Gottes) sind, dass es Beschreibungen gibt wie " [sie] sah fabelhaft aus mit ihrem dunkelbraunen Rock und der leuchtend grünen Bluse, die ihre kurzen, mahagonifarbenen Locken vorteilhaft hervorhob" (S. 24), dass der so garstig blickende Mexikaner (natürlich!), der einem der Mädchen schon im Zug durch sein bloßes Äußeres Angst einjagt, sich am Ende auch wirklich als böser Schurke entpuppt, vor allem aber, dass Monika, als die Mädchen von Pferdedieben entführt werden, darüber nachdenkt, etwas fallenzulassen, um ihrem Vater einen Anhaltspunkt zu geben, aber angeblich nichts dabei hat, was sie entbehren könne, dann aber ohne Nachzudenken ihrem Pferd Cilana ihren Schal ins Maul packt, mit dem die Stute dann Hilfe holt.
Samstag, 10. Januar 2015
Mein Freund - mein Pferd
Florence Hightower: Mein Freund - mein Pferd. Balve (Engelbert / peb) 1977. Neuauflage des 1968 erschienenen Buches Maggie und ihr Pferd Sternschnuppe.
englischer Originaltitel: Dark Horse of Woodfield.
Dieses Buch spielt während der "Great Depression", der Wirtschaftskrise, in den USA. Auch in der Familie Armistead ist das Geld knapp; nun, nicht so knapp, dass nicht Maggie und ihr Bruder noch ihr Pferd und ihr Pony haben könnten (die sie als Farmkinder allerdings auch für den Schulweg brauchen - gute alte Zeit!), auch nicht sosehr, dass man befürchten muss, die Hunde abzugeben, aber es ist schockierenderweise keine Köchin mehr im Haus, und die Zugehfrau (wann kann man dieses Wort schon noch verwenden?) ist tatsächlich geistig etwas zurückgeblieben und wird eher aus sozialen Erwägungen behalten.
Die Familie Armistead besteht aus der Großmutter, Tante Cynthia und den beiden elternlosen Geschwistern Maggie und Bugsy. Die beiden möchten ihrer Tante das wegen der Krise verkaufte Reitpferd Amber zurückkaufen, und so schmieden sie Pläne: Bugsy beginnt im Arbeitszimmer des verstorbenen Großvaters eine Schmetterlingszucht (die beiden Geschwister verbringen viel Zeit im Wald auf Schmetterlingsjagd), und Maggie möchte mit ihrer Stute Sternschnuppe ein großes Turnier gewinnen. Leider hat sie jedoch keine Möglichkeit, an das Startgeld zu kommen, wird doch Bugsys Schmetterlingszucht noch einiges an Zeit benötigen. Glücklicherweise kommt gerade zur rechten Zeit Martin, ein alter Verehrer Tante Cynthias vorbei, dessen erstes Treffen mit der Familie unter keinem guten Stern stand: Martin liebte die Gedichte von Maggies Onkel Wallace, der aber in der Familie und besonders bei seinem Bruder keinen guten Stand hatte. Durch eine unbedachte Bemerkung reizte er den Bruder (den Ehemann der noch lebenden Oma) sosehr, dass er ihn hinauswarf und kurze Zeit später an Herzversagen starb. Maggies Eltern wurden zur Farm gerufen und erlitten auf dem Weg einen tödlichen Autounfall.
Mit dem Rest der Familie versteht sich Martin, der inzwischen für eine Zeitung arbeitet, jedoch bald sehr gut, auch wenn der eigentliche Zweck seines Besuches, das Auffinden verschollener Briefe von Onkel Wallace, die die Zeitung kaufen will, ihm trotz aller Mühen nicht gelingt.
Er rät Maggie dazu, einen Aufsatz über die Gedichte ihres Onkels beim Schulwettbewerb einzureichen, um mit dem Preisgeld die Startgebühr bezahlen zu können. Zu seinem und ihrem eigenen Erstaunen mag Maggie die Gedichte nicht nur, sie kann sogar Licht ins Dunkel einiger bislang unverständlicher Passagen bringen, kennt sie doch genau die Orte, die ihr Onkel in seinen Gedichten beschreibt.
So gewinnt Maggie das Preisgeld zumindest zur Hälfte (ihre beste Freundin gewinnt ebenfalls) und kann Sternschnuppe starten lassen.
Inzwischen hat sich die Familie aber einen Feind gemacht, den Gebrauchtwagenhändler, der sich auf die Geländestrecke stellt und in dem Moment, als Maggie ein schweres Hindernis anreitet, dort sein Taschentuch fallen lässt, so dass Maggie vor Schreck aufschreit. Glücklicherweise hat Sternschnuppe bessere Nerven als ihre Reiterin: Davon überzeugt, dass das Taschentuch wohl nur ein weiterer Schmetterling und Maggies Schrei einer ihrer üblichen Anfeuerungsrufe sei, nimmt sie unbeirrt die Hürde und gewinnt so das Preisgeld.
Nun fehlt noch Bugsys Anteil, um Amber zurückkaufen zu können, auch als Brautgeschenk für die Tante, die Martin heiraten wird. Und als sei es, um seinen Segen zu geben, erklingt plötzlich in des Großvaters Arbeitszimmer seine alte Standuhr, die seit seinem Tod niemand aufgezogen hat. Erschreckt findet sich die Familie im Zimmer ein, wo Bugsy verlegen seine Schmetterlingszucht vorstellt und sich entschuldigt, dass er eine Raupe in die alte Standuhr verfolgen musste.
Dies erweist sich jedoch als echter Glücksgriff: Die Raupe ist nämlich ausgerechnet auf den alten Briefen gelandet, die der Großvater in seiner Wut vor seinem Tod beim Aufziehen seiner Uhr hatte fallenlassen. So ist am Ende alles versöhnt, Martin und Cynthia können heiraten, die Stute Amber wird zurückgekauft werden, und Maggie weiß nicht nur, wie großartig ihre Stute ist, sondern auch, dass nicht alle Gedichte langweilig sind.
englischer Originaltitel: Dark Horse of Woodfield.
Dieses Buch spielt während der "Great Depression", der Wirtschaftskrise, in den USA. Auch in der Familie Armistead ist das Geld knapp; nun, nicht so knapp, dass nicht Maggie und ihr Bruder noch ihr Pferd und ihr Pony haben könnten (die sie als Farmkinder allerdings auch für den Schulweg brauchen - gute alte Zeit!), auch nicht sosehr, dass man befürchten muss, die Hunde abzugeben, aber es ist schockierenderweise keine Köchin mehr im Haus, und die Zugehfrau (wann kann man dieses Wort schon noch verwenden?) ist tatsächlich geistig etwas zurückgeblieben und wird eher aus sozialen Erwägungen behalten.
Die Familie Armistead besteht aus der Großmutter, Tante Cynthia und den beiden elternlosen Geschwistern Maggie und Bugsy. Die beiden möchten ihrer Tante das wegen der Krise verkaufte Reitpferd Amber zurückkaufen, und so schmieden sie Pläne: Bugsy beginnt im Arbeitszimmer des verstorbenen Großvaters eine Schmetterlingszucht (die beiden Geschwister verbringen viel Zeit im Wald auf Schmetterlingsjagd), und Maggie möchte mit ihrer Stute Sternschnuppe ein großes Turnier gewinnen. Leider hat sie jedoch keine Möglichkeit, an das Startgeld zu kommen, wird doch Bugsys Schmetterlingszucht noch einiges an Zeit benötigen. Glücklicherweise kommt gerade zur rechten Zeit Martin, ein alter Verehrer Tante Cynthias vorbei, dessen erstes Treffen mit der Familie unter keinem guten Stern stand: Martin liebte die Gedichte von Maggies Onkel Wallace, der aber in der Familie und besonders bei seinem Bruder keinen guten Stand hatte. Durch eine unbedachte Bemerkung reizte er den Bruder (den Ehemann der noch lebenden Oma) sosehr, dass er ihn hinauswarf und kurze Zeit später an Herzversagen starb. Maggies Eltern wurden zur Farm gerufen und erlitten auf dem Weg einen tödlichen Autounfall.
Mit dem Rest der Familie versteht sich Martin, der inzwischen für eine Zeitung arbeitet, jedoch bald sehr gut, auch wenn der eigentliche Zweck seines Besuches, das Auffinden verschollener Briefe von Onkel Wallace, die die Zeitung kaufen will, ihm trotz aller Mühen nicht gelingt.
Er rät Maggie dazu, einen Aufsatz über die Gedichte ihres Onkels beim Schulwettbewerb einzureichen, um mit dem Preisgeld die Startgebühr bezahlen zu können. Zu seinem und ihrem eigenen Erstaunen mag Maggie die Gedichte nicht nur, sie kann sogar Licht ins Dunkel einiger bislang unverständlicher Passagen bringen, kennt sie doch genau die Orte, die ihr Onkel in seinen Gedichten beschreibt.
So gewinnt Maggie das Preisgeld zumindest zur Hälfte (ihre beste Freundin gewinnt ebenfalls) und kann Sternschnuppe starten lassen.
Inzwischen hat sich die Familie aber einen Feind gemacht, den Gebrauchtwagenhändler, der sich auf die Geländestrecke stellt und in dem Moment, als Maggie ein schweres Hindernis anreitet, dort sein Taschentuch fallen lässt, so dass Maggie vor Schreck aufschreit. Glücklicherweise hat Sternschnuppe bessere Nerven als ihre Reiterin: Davon überzeugt, dass das Taschentuch wohl nur ein weiterer Schmetterling und Maggies Schrei einer ihrer üblichen Anfeuerungsrufe sei, nimmt sie unbeirrt die Hürde und gewinnt so das Preisgeld.
Nun fehlt noch Bugsys Anteil, um Amber zurückkaufen zu können, auch als Brautgeschenk für die Tante, die Martin heiraten wird. Und als sei es, um seinen Segen zu geben, erklingt plötzlich in des Großvaters Arbeitszimmer seine alte Standuhr, die seit seinem Tod niemand aufgezogen hat. Erschreckt findet sich die Familie im Zimmer ein, wo Bugsy verlegen seine Schmetterlingszucht vorstellt und sich entschuldigt, dass er eine Raupe in die alte Standuhr verfolgen musste.
Dies erweist sich jedoch als echter Glücksgriff: Die Raupe ist nämlich ausgerechnet auf den alten Briefen gelandet, die der Großvater in seiner Wut vor seinem Tod beim Aufziehen seiner Uhr hatte fallenlassen. So ist am Ende alles versöhnt, Martin und Cynthia können heiraten, die Stute Amber wird zurückgekauft werden, und Maggie weiß nicht nur, wie großartig ihre Stute ist, sondern auch, dass nicht alle Gedichte langweilig sind.
Jinny... stellvertretend für so viele andere
Hachja... Jinny. Die deutsche Übersetzung der ersten beiden (?) Bände, Jinny und ihr Traumpferd, habe ich mir als Kind in der Bücherei ausgeliehen. Jahre später stellte ich nach langer Suche fest, dass es doch deutlich mehr Bände gibt, die übrigens alle sehr, sehr lesenswert sind. Alle gehen über die Pferdegeschichte hinaus und befassen sich mit Themen wie Loslassen und Besitz, Verantwortung für andere, aber auch unserer Umwelt allgemein, Älterwerden, Toleranz und Freundschaft.
Und das alles überhaupt nicht belehrend, sondern ganz selbstverständlich als Teil von Jinnys Leben - und Jinny springt einem förmlich entgegen; die ist sowas von lebendig als Charakter, dass der Verdacht einer Didaktisierung gar nicht aufkommen kann!
Wie man am Band "Night of the Red Horse" erkennt, gibt es inzwischen schon Neuauflagen.
Warum ich Jinny erwähne? Nicht nur, weil die Reihe ein großartiges Beispiel dafür ist, was Pferdebücher leisten können, sondern auch, um zu erklären, was einfach aus Platz- und Vernunftgründen (jaaa, manchmal habe ich die auch!) nicht auf mein Blog kommt.
Es ist nun einmal so, dass englische Pferdebücher längst einen kleinen, aber feinen Fanclub haben, und man sich über diese Bücher problemlos im Netz informieren kann. Wer das Netz nicht mag, kann sogar inzwischen zu "Heroines on Horseback" von Jane Badger greifen und hat sofort einen Überblick über das englische Pferdebuch.
Sosehr ich also Jinny, Jill und ihre Bekannten liebe, werde ich hier weiterhin nur die Bücher erwähnen, die ich zumindest AUCH in deutscher Sprache besitze. Ich lade alle Leser ein (alle beide! ;-), in Erinnerungen an die eigenen Pferdebücher zu schwelgen, gern auch Neues zu entdecken, aber wer näheres Interesse für Bücher hegt, die es nur auf Englisch gibt, mag im Netz ein wenig suchen und sich auf den entsprechenden englischen Seiten schlau machen. Man ist da deutlich weiter als wir - wenn allerdings jemand ein deutsches Äquivalent zu "Heroines on Horseback" kennt, immer her damit...
Und das alles überhaupt nicht belehrend, sondern ganz selbstverständlich als Teil von Jinnys Leben - und Jinny springt einem förmlich entgegen; die ist sowas von lebendig als Charakter, dass der Verdacht einer Didaktisierung gar nicht aufkommen kann!
Wie man am Band "Night of the Red Horse" erkennt, gibt es inzwischen schon Neuauflagen.
Warum ich Jinny erwähne? Nicht nur, weil die Reihe ein großartiges Beispiel dafür ist, was Pferdebücher leisten können, sondern auch, um zu erklären, was einfach aus Platz- und Vernunftgründen (jaaa, manchmal habe ich die auch!) nicht auf mein Blog kommt.
Es ist nun einmal so, dass englische Pferdebücher längst einen kleinen, aber feinen Fanclub haben, und man sich über diese Bücher problemlos im Netz informieren kann. Wer das Netz nicht mag, kann sogar inzwischen zu "Heroines on Horseback" von Jane Badger greifen und hat sofort einen Überblick über das englische Pferdebuch.
Sosehr ich also Jinny, Jill und ihre Bekannten liebe, werde ich hier weiterhin nur die Bücher erwähnen, die ich zumindest AUCH in deutscher Sprache besitze. Ich lade alle Leser ein (alle beide! ;-), in Erinnerungen an die eigenen Pferdebücher zu schwelgen, gern auch Neues zu entdecken, aber wer näheres Interesse für Bücher hegt, die es nur auf Englisch gibt, mag im Netz ein wenig suchen und sich auf den entsprechenden englischen Seiten schlau machen. Man ist da deutlich weiter als wir - wenn allerdings jemand ein deutsches Äquivalent zu "Heroines on Horseback" kennt, immer her damit...
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