Donnerstag, 17. Juli 2014

Pferdedieben auf der Spur

Kelly, Fiona: Pferdedieben auf der Spur. o.O. (Ravensburger) 2004.
engl. Originaltitel: The Mystery Club - Dark Horses.

Dies ist ein Band aus der "Mystery Club"-Reihe, was man ihm aber nicht ansieht. Für den deutschen Verlag wurde es aufgemacht wie ein Pferdebuch. Dies ist allerdings unpassend, denn auch wenn Pferde eine tragende Rolle spielen, so ist es eigentlich ein typisches "Jugendliche lösen den Fall, weil die Polizei zu blöd ist"-Buch in guter Tradition.

Zum "Mystery Club", der schon einige Kriminalfälle gelöst hat, gehören Belinda, Holly und Tracy. Belinda hat ein Pferd, den Vollblüter Milton, den sie am Haus hält und mit dem sie auch auf Turnieren startet.
Als Holly sie am Reitstall besuchen möchte, beobachtet sie, wie ein Pferdetransporter "unten im Tal" an der Snowdrop Farm ein Pferd verlädt. Kurze Zeit später hält der Transporter, und der Mann unterhält sich am Steuer mit Grant D'Angelo, der ebenfalls zu Belindas Reitstall gehört und ein großes Nachwuchstalent ist (Holly hat zweifellos sehr gute Augen, wenn sie ihn "unten im Tal" erkennen kann).
Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass das Pferd von der Farm gestohlen wurde, und Holly beschreibt der Polizei nicht nur den Fahrer, sondern erzählt auch, dass D'Angelo ihn kennen müsse. Gleichzeitig nehmen die Mädchen ihre eigenen Ermittlungen auf, bei denen sie schnell merken, dass D'Angelo und auch seine Schwester der Polizei etwas verheimlichen. Dann nimmt alles einen recht vorhersehbaren Lauf: Die Mädchen werden vom Fahrer gesehen und flüchten auf ein altes Fabrikgelände, sie stellen fest, dass D'Angelo vom Dieb, dem Heuhändler Pierce, erpresst wird, seinen Mund zu halten, und natürlich wird dann auch noch Milton gestohlen. Ihn finden die Mädchen dann auf der alten, verlassenen Farm des Diebes, damit sie sich vorher auch noch im Moor verlaufen können.
Ihr Plan ist dann, den Dieb zum Turnier zu locken, bei dem Belinda mit Milton starten sollte, und sie auf einem ähnlichen Pferd starten zu lassen, damit sich Pierce in Gegenwart der Polizisten, die mit einem Aufnahmegerät bereitstehen, verplappert. Das klappt soweit ganz gut, nur natürlich schaffen die Polizisten es noch nicht einmal, den Dieb nach der Aufnahme zu verhaften, und Belinda muss sich vom Pferd auf den Heuhändler stürzen.

Das ganze ist nett erzählt, es gibt einige aufregende Stellen, aber am Ende fragt man sich kopfschüttelnd, wieso die Besitzerin nicht statt der ausgefeilten und nicht ganz wasserfesten Idee mit dem Turnier ihr Pferd von der Farm befreien lässt und die Polizisten da Gewehr bei Fuß stehen, wenn Pierce kommt, um das Diebesgut zu versorgen.
Mal im Ernst: Welcher Pferdebesitzer lässt sein Pferd in Obhut eines Diebes auf einer verlassenen Farm, wenn er es einfach mitnehmen könnte? Wohl nur Belinda.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen