Kloss, Erich: Zwei Reiter - zwei Pferde. Fröhliche Reitstunden für Wolfgang und Ingrid. München (Franz Schneider) 1943.
Holla!
Dieses Buch, gekauft aus Neugier, hat mich wirklich überrascht.
Es handelt sich um einen sehr didaktisch aufgezogenen Roman, veröffentlicht immerhin im 2. Weltkrieg. Im Buch wird beschrieben, wie Bauernsohn Wolfgang mit Hilfe des erfahrenen Knechts Johann den jungen Ajax einreitet. Auch Wolfgangs jüngere Schwester lernt reiten (mehrere Charaktere merken an, was für eine mutige und gewandte Reiterin sie ist), allerdings auf Ajax' Mutter Liese, einem der typischen versatilen Pferde der Zeit, die in der Woche das Feld bestellen und am Wochenende mit dem Reiter über Sprünge setzten.
Was die Methoden und die Grundeinstellung betrifft, so ist bemerkenswert, dass man nach ihnen auch heute noch ein wunderbares Reitpferd ausbilden würde. Sowohl Johann wie auch der Bauer, der mit Wohlwollen sieht, wie seine Kinder sich reiterlich entwickeln, betonen stets, dass Vertrauen und Liebe die Grundlage für den Umgang mit Pferden seien. Ein ungehorsames Pferd sei stets vom Menschen verdorben worden - daher sollen auch Ingrid und Wolfgang immer darauf achten, den Fehler zuerst bei sich zu suchen, wenn etwas nicht gelinge.
Ajax wird behutsam angeritten, und der erfahrene Johann ist bei jedem Schritt dabei. Das Pferd erhält abends 10-12 Kilo Heu, darf im Winter auf den Winterauslauf und tut seine ersten Schritte im Gelände an der Seite seiner erfahrenen Mutter. Ajax ist ganz sicher ein glückliches Pferd und eine Freude für seinen jungen Reiter - erzogen ganz ohne Gurus, Karottenstäbe, bunte Pylonen und derlei mehr, aber dafür mit ganz viel Liebe, Geduld und Konsequenz.
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